Freitag, 13. Januar 2012

What time is it? - TebowTime*





Das vergangene Wochenende in der NFL machte seinem Namen wirklich alle Ehre: wahrlich wild ging es zu, vor allem in Denver, wo ein junger Mann namens Tim Tebow die TV-Quoten in die Höhe trieb, Twitter zum Platzen brachte und nebenbei Vorjahresfinalist Pittsburgh aus den Playoffs kickte. Nach dem Wildcard-Weekend sind noch 8 Teams im Rennen um die Vince Lombardi Trophy.

Dank eines Freiloses in der ersten Playoff-Runde durften die Spieler der Patriots, Ravens, 49ers und der amtierende Champion Green Bay Packers noch die Füße hochlegen und waren höchstens durch Werbespots im TV verteten.

Am vergangenen Wochenende mussten alle Gastmannschaften eine traurige Heimreise antreten. Der Heimvorteil erwies sich als eine unüberwindbare Barriere in der ersten Runde. Die Bengals, Lions, Falcons und Steelers durften bereits ihre Segel streichen.

Die größte Überraschung war sicherlich Pittsburgh's Niederlage in der Mile High City. Obwohl es sicherlich den Broncos in die Karten spielte, dass Steelers QB Roethlisberger mit einem angeschlagenen Fuß spielte, so kann man diesmal gar nicht genug Hochachtung vor Tim Teeeeeeeebow haben: Mit dem ersten Spielzug der Overtime wirft der Broncos QB den Football 20 Yards über die Mitte zu Demaryius Thomas, welcher durch die Defense schneidet wie Messer durch Butter und den Ball die restlichen 60 Yards in die Endzone trägt - Touchdown - TebowTime*.

Dieser Junge ist unfassbar. Jürgen Kalwa betitelt ihn in der FAZ als Gottes Quarterback. Tebow bringt Twitter zum Glühen. Lady Gaga und Millionen mehr können sich nicht zurückhalten mit ihren Shoutouts. Rechtschreibung spielt da längst keine Rolle mehr - laut dem Wall Street Journal kursierten nach dem Spiel 47 verschiedene Falschschreibweisen von Tebow in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. 

Selbst ein neuer TV-Rekord für die höchste Einschaltquote seit dem letzten Super Bowl wurde in den USA aufgestellt. Im Schnitt sahen am Sonntagnachmittag bei CBS satte 42,4 Millionen Zuschauer zu. Es scheint als mache Tebow das Unmögliche möglich. An diesem Sonntagmorgen unserer Zeit könnte allerdings Schluss sein mit der göttlichen Komödie, wenn die Broncos nach New England reisen, um dort auf die Patriots mit ihrem Super Bowl MVP Tom Brady zu treffen.

Ein Auge wird sicherlich auch die Sat.1 ran-Redaktion auf diese Partie werfen. Mit Sebastian Vollmer spielt ein Deutscher bei den Patriots auf der Position des Right Tackle. Selbst wenn Vollmer kein Superstar wie Dirk Nowitzki ist, der in seinem Heimatland eine gesamte Sportart schultern kann, so beten sie doch beim Bällchensender aus Unterföhring für deutsche Beteiligung im Super Bowl XLVI am 5. Februar.

Doch an diesem "Divisional Playoff Weekend" finden noch drei weitere Spiele statt. Als zweites Highlight erwartet uns am Sonntag Abend ein Re-Match des NFC Championship Spiels von 2007. Hier die komplette Reihenfolge:

Sa, 22:30 Uhr, San Francisco 49ers - New Orleans Saints (FOX)
So, 02:00 Uhr, New England Patriots - Denver Broncos (CBS)
So, 19:00 Uhr, Baltimore Ravens - Houston Texans (CBS)
So, 22:30 Uhr, Green Bay Packers - New York Giants (FOX)

Vergeßt nicht, den Wecker auf TebowTime zu stellen... ca. 4:45 Uhr MEZ... Vielleicht zum letzten Mal in diesem Monat. Um die Zeit bis dahin herumzubringen, empfehle ich am Samstag zwischendurch den Rich Eisen Podcast herunterzuladen und anzuhören mit unterhaltsamen Gästen wie u.a. Mark Wahlberg, Champ Bailey und Jim Mora.

*Die entscheidende Phase eines Spiels. Auch bekannt als Miller Time, Crunch Time, Money Time, Am Ende kackt die Ente.

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