In NFL Woche 8 machten so einige Rookie Wide Receiver von sich reden.
Arizonas John Brown sorgte 90 Sekunden vor Spielende gegen die
Philadelphia Eagles mit einen gefangenen 75-Yard Touchdown-Pass von
Carson Palmer für die Entscheidung in der Wüste. Beim Shootout zwischen
den Steelers und Colts trumpfte Pittsburghs Martavis Bryant mit 5
Catches für 83 Yards und 2 Touchdowns auf. Auf der Gegenseite
kompensierte Rookie Donte Moncrief den Ausfall von Reggie Wayne mit 7
gefangenen Pässen für 113 Yards und einen Touchdown.
Carolinas Kelvin Benjamin erzielte gegen die starke Secondary der
Seahawks 94 Yards. Buffalos Sammy Watkins deklassierte die Jets mit 3
Fängen für 157 Receiving Yards und einem Touchdown - es wären zwei
gewesen, hätte er bei einem 84-Yard Passspielzug nicht zu früh zu Jubeln
begonnen. So wurde er vom Verteidiger 5 Yards vor der Endzone noch
gestoppt. Ein Fehler, den er sicherlich nicht noch einmal begehen wird.
In Florida spielten zwei weitere Rookie Receivers groß auf. Tampa
Bays Mike Evans fing 4 Pässe für 78 Yards, jeder einzelne zum First
Down. In Jacksonville sicherte Allen Robinson 5 Pässe für 82 Yards und
einen Touchdown. Für die Jaguars nichts Neues. Ihre beiden Top-Receiver
sind „Grünschnäbel“. Der ungedraftete Allen Hurns von der University of
Miami verzeichnete bereits 7 Big Plays mit mehr als 20 Yards Raumgewinn.
Das Besondere an dieser NFL Saison, noch nie zuvor war ein
Rookie-Jahrgang an Passempfängern so stark und vor allem so tief
besetzt. 16 Wide Receiver befanden sich im Mai unter den Top 100 Picks.
Fünf davon allein in der ersten Draftrunde - die bereits erwähnten
Watkins (Platz 4), Evans (7) und Benjamin (28), plus Odell Beckham Jr. (12)
und Brandin Cooks (20) - allesamt vorzeitige Collegeabgänger.
Zur Halbzeit der regulären Saison haben die Passempfänger der 2014
Draft-Klasse 38 Touchdowns gefangen - soviel wie aktuell kein anderer
Receiver-Jahrgang. Der 2010er Jahrgang - also Spieler in ihrer 5. Saison
- rangieren dahinter mit 37 Receiving Touchdowns. Dazu zählen so
namhafte Vertreter wie Antonio Brown (7 Touchdowns), Demaryius Thomas
(6), Dez Bryant (5) und Emmanuel Sanders (4). Rang 3 teilen sich die
Draftjahrgänge von 2011 und 2012 mit je 30 Touchdowns. Die Receiver im
dritten Jahr sind relativ ausgeglichen mit Kendall Wright (4) und je 3
gefangenen Touchdowns von Mohamed Sanu, Travis Benjamin, Brian Quick und
Alshon Jeffery. Die Klasse von 2011 ist etwas namhafter besetzt mit
Randall Cobb (9), Andre Holmes (4), Torrey Smith (4) und Julio Jones
(3).
Auch verglichen mit anderen Rookie Jahrgängen setzt sich die 2014er
Draftklasse deutlich ab. In der letzten Saison fingen NFL Rookies 58
Touchdowns, so viel wie niemals zuvor. Wenn die derzeitigen Rookies
weiterhin so auftrumpfen, werden sie diesen Wert locker pulverisieren.
In der Vergangenheit stieg die Qualität der Draftjahrgänge und vor allem
die schnelle Einbindung in das Spielgeschehen immer mehr an. Noch 2006
zeigten sich Rookie WR lediglich für 26 Touchdowns verantwortlich. Diese
Zahl stieg 2007 auf 28, im Folgejahr auf 31 und seitdem stetig weiter
an.
Seit 1970 entwickelt sich die NFL immer offensiv- und passlastiger,
was vor allem die Fans und Fernsehzuschauer freut. In den letzten 40
Jahren stieg die durchschnittliche Zahl der Passversuche pro Team pro
Spiel fast um die Hälfte von 24,3 auf 35,4. Ein Umstand, der auch von
den jungen Receivern in der Profiliga dankend angenommen wird.
Dieser Artikel erschien am 29.10.2014 auf www.football-aktuell.de
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