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Dieser Artikel erschien am 26.01.2015 auf football-aktuell.de:
Mit 32:28 sicherte sich Team Irvin im Pro Bowl 2015 den Prestige-Sieg über Team Carter. Vor ausverkaufter Kulisse von 63.225 Zuschauern, was für Pro-Bowl-Verhältnisse keine Selbstverständlichkeit darstellt, zeigten die NFL Stars ein munteres Rauf-und-Runter. Zum Offensive Game MVP wurde Quarterback Matthew Stafford gewählt, der für Team Irvin 316 Passing Yards erzielte und 2TDs/1INT warf. Defensive MVP wurde J.J. Watt von Team Carter, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, diesmal in Form einer Interception kurz vor der Goalline und einer Fumble Recovery. Mit der Performance setzte der Defensive End der Houston Texans eine letzte Duftmarke vor der Wahl des Saison-MVPs am Samstag bei der “NFL Honors“ Award Show.
Catherine, WE MADE IT TO THE PRO BOWL! |
Machen wir uns nichts vor, der Pro Bowl ist eine reine Spaßveranstaltung. Im Laufe des Spiels gab es trotzdem einige erinnerungswürdige Spielzüge. Ende des ersten Viertels bediente Andrew Luck seinen Colts-Mitspieler T.Y. „The Ghost“ Hilton, gedeckt von Indys CB Vontae Davis. Giants WR Odell Beckham Jr. verwandelte sich Mitte des zweiten Viertels zum Tiefflieger und fing auf einer Post-Route eine 48-Yard-Bombe von Stafford. Jimmy Graham bejubelte zwei seiner Touchdowns per Dunking über den Goalpost - ohne direkt per gelber Flagge wegen unsportlichen Verhaltens bestraft zu werden.
Der Pro Bowl als Versuchslabor
Von All-Star-Games ist man eine Menge Show gewohnt, doch die NFL hatte es mit dem Experimentieren in der Wüste von Arizona ein klein wenig übertrieben. Sicher, der Pro Bowl Draft im Biltmore Hotel war unterhaltsam. Viele Fans kennen die Spannung und den Spaßfaktor der Draft Night vom Fantasy Football und genau in diese Kerbe versucht die NFL seit 2014 zu schlagen. Sogar der Pro Bowl Slogan lautete „Fantasy Football in real life“.
Viel interessanter als das Spiel an sich war letztendlich die Umsetzung von verschiedenen Regelanpassungen, um das Verletzungsrisiko zu senken und das Spiel zu beschleunigen. Two-Minute-Warnings auch im ersten und dritten Viertel, sowie je zwei Timeouts pro Viertel werden eher die Werbebucher von ESPN, dem übertragenden US-Sender, gefreut haben.
Vor dem Spiel gehört Tailgating dazu. |
Im Pro Bowl hatte „Mr. Zuverlässig“ auf Seiten von Team Irvin so seine Problemchen mit den veränderten Bedingungen: nur 2/4 Extrapunkte und 2/3 Field Goals konnte er versenken (57,1% Trefferquote). Drei Minuten vor Spielende hatte Vinatieri beim Stand von 31:28 den sicheren Sieg auf dem Fuß. Hätte er den Extrapunkt nicht gemacht, dann wäre Team Carter mit drei Punkten Rückstand und drei Minuten zu spielen in einer aussichtsreichen Ausgangssituation in einen Game-Winning-Drive, oder zumindest Game-Tying Drive gestartet. Der Konjunktiv impliziert bereits, dass es nicht soweit kam. Vinatieri versenkte den so wichtigen Extrapunktversuch und ersparte sich ein Spießrutenlaufen entlang der Team-Kollegen.
Die gravierendste Regeländerung im Pro Bowl 2015: KEINE KICKOFFS! Stattdessen wurde der Ball immer automatisch zu Beginn eines Viertels oder nach erzielten Punkten an der 25-Yard-Linie gespottet. Hoffentlich wird das nie zur Norm in einem regulären NFL-Game. Dann könnten wir auch gleich Flag Football spielen.
Meine drei kurzen Postgame Interviews im Locker Room:
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