Sonntag, 11. Oktober 2009

Es zwitschert von der Palme

Es passiert viel zu selten, dass deutsche Printmedien Basketball oder die American Sports allgemein thematisieren - sieht man mal von Jürgen Kalwas stetigen Berichten in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und sporadischen Stories verschiedener Redakteure in der Süddeutschen ab. Umso mehr überraschten mich gleich zwei Basketball-Meldungen innerhalb kürzester Zeit auf zeit.de:

Am Donnerstag ging es bei "Die Angst vor dem Kontrollverlust" um das Twitter-Verbot in den amerikanischen Profiligen. Twitter ist für mich persönlich auch erst seit einer Woche ein Thema. Erst durch die Benutzung eines internet-fähigen Handys macht dieser Dienst so richtigen Spaß und vor allem Sinn, wenn man jederzeit und von überall seine Tweets herausposaunen kann...

Zurück zum eigentlichen Thema: Die zweite (für mich viel interessantere) Headline bei Zeit-Online erschien am Freitag und titelte "Die Körbe hängen hoch". Darin wird auf das Image- und Nachwuchsproblem im deutschen Basketball verwiesen. Um Unwissende auf die neue Saison vorzubereiten ganz okay, aber der abschließende Absatz brachte mich dann doch auf die Palme:

"Freitag ist Saisonstart in der Haushaltsgeräte-Bundesliga. Aber so richtige Spannung wird erst bei der Meisterschaftsrunde im Mai aufkommen: Selbst der Achte in der Tabelle kann dann noch Deutscher Meister werden. Diese eigenartige Dramaturgie verhindert wohl auch ein größeres Basketballfieber im Lande."

Was ist das denn bitteschön für ein Quatsch?! Acht von 18 Vereinen haben nach 34 Spieltagen die Möglichkeit, um den Titel zu spielen. Gerade das macht doch den Reiz der Playoffs aus: Ein an-8-platziertes "Underdog-Team" (welches trotzdem stark genug gewesen sein muss, um sich für die Playoffs zu qualifizieren) kann den Großen das Fürchten lernen und seine eigene"Cinderella-Story" schreiben. Im Fußball gibt's das viel zu selten! Mal ehrlich, die Meisterschaft des VfL Wolfsburg 2009 war eine Ausnahme, die vielleicht alle 10 Jahre passiert.

Der DFB-Pokal tickt nach einem ähnlichen Playoff-Muster: Selbst der 64.-beste/schlechteste Klub kann bei dem Wettbewerb theoretisch mit sechs Siegen am Stück den Pott holen. "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze" und jeder erfreut sich daran.

Einzig wenn die (zumal meisterschafts-entscheidenden) Spiele nicht im TV gezeigt werden, schießt sich die "Haushaltsgeräte-Bundesliga" ins eigene Bein...

btw: meine Tweets gibt' hier und die BBL läuft seit dieser Saison wieder live im DSF

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