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Freitag, 8. Januar 2016

Am 19. Januar Tickets sichern für London 2016

© twitter.com/NFLUK
Im Januar werfen bereits die nächsten London Spiele der NFL im Oktober 2016 ihre Schatten voraus: Drei Spiele. Ein neues Stadion. Drei neue Teams.

So ein Football-Livespiel am Sonntagabend auf ProSieben Maxx ist eine schicke Sache. Doch warum zuhause auf der Couch herumlungern, wenn das Stadion nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt ist? Im Oktober finden wieder drei NFL Spiele in London statt.

Warum also nicht einfach ein Ticket kaufen oder noch besser, bis zu acht Tickets und dann gemeinsam mit den besten Freunden ab auf die Insel zu einem unterhaltsamen Wochenend-Trip?

Eventuell findet ein viertes internationales Spiel in einem weiteren Land statt. Doch die Chancen für eine Partie hierzulande sind in diesem Jahr eher gering. Laut NFL Networks’ Albert Breer tendiert die NFL wohl zu einem Spiel in Mexiko City. Spätestens 2017 dürfte die große Stunde von Berlin oder Frankfurt schlagen.

Im Januar sollten sich Football-Fans Dienstag den 19. Januar rot im Kalender markieren: Um 11:00 Uhr deutscher Zeit startet auf Ticketmaster der Vorverkauf der drei Einzelspiele. Im Dezember 2015 konnten NFL UK Saisonkartenbesitzer bereits ihre Tickets aus dem Vorjahr erneuern für die anstehenden drei internationalen Spiele 2016:

Woche 4: Sonntag, 2. Oktober 
Jacksonville Jaguars - Indianapolis Colts (Wembley Stadium)
Woche 7: Sonntag, 23. Oktober
St. Louis Rams - New York Giants (Twickenham Stadium)
Woche 8: Sonntag, 30. Oktober
Cincinnati Bengals - Washington Redskins (Wembley Stadium)

Aus deutscher Sicht haben die beiden Matchups der Giants und Colts einen ganz besonderen Reiz mit dem Weinheimer DE Markus Kuhn und dem Berliner LB Björn Werner. Besonders im Fokus steht sicherlich auch der wiedergenesene Colts QB Andrew Luck, der seine Kindheit teilweise in Frankfurt, Düsseldorf und London verbrachte, wo Vater Oliver in den 90er Jahren als General Manager von Frankfurt Galaxy, Rhein Fire und später der NFL Europe die Zügel in der Hand hielt.

Andrew Luck grinste bei der Bekanntgabe voller Vorfreude über beide Backen: „Das wird großartig! Ich wuchs in London auf. Mein Bruder wurde dort geboren. Die Stadt ist tief in unseren Herzen verwurzelt.“ Colts Punter Pat McAfee kann es ebenfalls nicht erwarten. Er möchte ein Foto mit der Queen und hat sie bereits auf Myspace geadded. Nun müssen sich nur noch die jüngeren Colts Spieler einen Reisepass besorgen, sonst wird das nichts mit dem Flug über den großen Teich. Da hat man es aus Deutschland schon deutlich einfacher. Innerhalb Europas genügt ein Personalausweis zur Einreise.

Kaum erwarten kann Johnny Schmuck, Sportdirektor der Berlin Adler, dessen Familie aus Virginia stammt, den 30. Oktober: „Für jeden Redskins Fan ist das ein absoluter Pflichttermin! Ich bin gespannt auf die "Hail To The Redskins" Hymne in Wembley. Wann sieht man schon mal sein Team in Europa?“ Das letzte Mal im August 1992, um genau zu sein. Der damalige Super Bowl XXVI Champ gastierte während der Pre-Season im altehrwürdigen Wembley Stadion zum „American Bowl“, einem Freundschaftsspiel gegen die San Francisco 49ers.

Cincinnati ist ein weiterer London Debütant. „Wir sind stolz, Teil der NFL Initiative zu sein, unser Spiel in Übersee voran zu bringen“, sagte Bengals President Mike Brown. „Wir wissen, dass wir Fans in Großbritannien haben. Sie werden unser Team anfeuern, gemeinsam mit unseren US Fans, die zu dem Spiel nach Europa reisen.“

Laut Alistair Kirkwood, Managing Director der NFL Büros in London, stammen 89 bis 90 Prozent der Wembley Besucher aus UK, 5 Prozent aus Amerika und 5 bis 6 Prozent aus dem Rest Europas: „Deutschland ist da eindeutig das Herkunftsland Nummer Eins, gefolgt von Dänemark und Frankreich.“ Wer hätte das gedacht?

Schon zum vierten Mal in Folge werden die Jacksonville Jaguars ins Vereinigte Königreich zurück kehren. Mittlerweile gibt es sogar einen von der NFL initiierten Fan-Club in England namens „Union Jax“. Noch bis 2020 wird Jacksonville der International Series in London treu bleiben. In der kommenden Saison tragen die Raubkatzen ein Division-Duell gegen Indianapolis aus. Im übrigen sind die Schmusekätzchen-Zeiten in Jacksonville vorbei. In Woche 14 der aktuellen Saison servierten Blake Bortles & Co. die Hufeisen mit 51:16 ab. Falls Luck über den Sommer wieder fit wird und die Jaguars sich weiter positiv entwickeln dürfte den 80.000 Fans im Wembley Stadion ein Offensivfeuerwerk geboten werden.

Neben Wembley wird erstmalig im Twickenham Stadium das braune Lederei gekickt. Vergangenen Oktober fand hier noch das Rugby WM-Finale zwischen Neuseeland und Australien statt. Die NFL vereinbarte eine Partnerschaft mit der Rugby Football Union (RFU), wodurch mindestens drei NFL Spiele in den nächsten drei Jahren im Twickenham Stadion ausgetragen werden. Zudem besteht im gleichen Zeitraum die Option auf zwei zusätzliche Football-Spiele im Rugby Tempel im Westen Londons. Die St. Louis Rams werden hier als Heimteam auflaufen. Zuletzt gingen sie 2012 in Wembley mit 7:45 gegen die New England Patriots unter. Reisen sie diesmal vielleicht als Los Angeles Rams an?

Zum ersten Mal in den 2000er Jahren werden die Colts, Redskins und Bengals in der englischen Hauptstadt auflaufen. Ende 2016 werden 23 der 32 NFL Teams (fast 75 Prozent) in London gespielt haben. Nur die Anhänger der Browns, Packers, Ravens, Eagles, Seahawks, Texans und Titans müssen sich weiterhin gedulden. Für jeden wahren NFL Fan gehört eine "Pilgerfahrt" nach London eigentlich zum Pflichtprogramm. Wo sonst trifft man auf der Straße einfach mal so Darrelle Revis oder andere Football-Stars? Solltet ihr den Vorverkauf auf Ticketmaster verpasst haben, dann gibt es immer noch die Notlösungen Viagogo oder eBay. "3, 2, 1... meins!"
Dieser Artikel erschien am 7. Januar 2016 im HUDDLE Magazin 01/2016.

Feedback gern per Twitter an @bjoernhesse

Sonntag, 3. Januar 2016

Jets oder nie!

New York - "Don't blow it now, Jets", titelte die "New York Post" diese Woche auf dem Cover. Vergeigt es nicht - so die Aufforderung an die Jungs in Grün, wenn es am  Sonntag ab 18:55 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de in das entscheidende Spiel bei den Buffalo Bills geht.
Grün ist eigentlich die Farbe der Hoffnung. Auch wenn es Fans der New York Jets ungern hören, aber Grün passt auf die letzten Jahre bezogen so überhaupt nicht zu den New Yorkern. Ihrem Team klebt das Pech am Schuh. Statt Hoffnung charakterisiert eher Leidensfähigkeit den gemeinen Jets-Fan.

New Yorks Warten auf Titel

New York ist die einzige US-Stadt mit mindestens zwei Profiteams allen vier US-Sport-Ligen. Dennoch musste die sportverrückte Metropole in den vergangenen drei Jahren auf NFL-Playoffs verzichten.
Und erst recht auf Meisterschaften. Seit fast vier Jahren wartet der Big Apple auf einen Titel. Keine Yankees, keine Mets. Keine Knicks, keine Nets. Keine Rangers, keine Islanders. Keine Giants, bleibt nur noch die Hoffnung Jets.
Zumindest die New York Giants zehren von ihren beiden Super Bowl Siegen gegen die New England Patriots 2008 und 2012 - eben New Yorks letztem Titel - und weiteren sechs Meisterschaften in ihrer 90-jährigen Geschichte.

Giants die New Yorker Lieblinge

Seit Jahrzehnten sind die "G-Men" Everybody's Darling in New York. Ähnlich wie bei den Yankees und Mets im Baseball ist die Football-Rangordnung in der Stadt am Hudson historisch und kulturell klar verteilt.
Die Jets fristen im Big Apple nur ein Außenseiter-Dasein. Ihre glorreichen Zeiten liegen weit zurück. 1969 sagte Quarterback Joe Namath großspurig einen Sieg im Super Bowl III gegen den haushohen Favoriten Baltimore Colts voraus: "Ich garantiere ihn". Und "Broadway Joe" sollte Recht behalten. Bis heute ist der 16:7-Erfolg der Jets eine der größten Überraschungen in der US Sport-Historie.
Das liegt mittlerweile auch schon fast ein halbes Jahrhundert zurück. Seitdem steht die Franchise von Besitzer Woody Johnson eher sinnbildlich für fragwürdige Draft-Picks, die die eigenen Fans verzweifeln lassen, den Butt Fumble oder das  Geno-Smith-IK Enemkpali-Fiasko zu Beginn dieser Saison.

Erzfeind Boston

Doch dieses Jahr ist alles anders und soll alles anders werden. Die Giants verpassten zum vierten mal in Folge die Playoffs. Bühne frei und Licht an für das grünfarbene Außenseiterteam in New York.
"In meiner Kindheit wuchs ich als Giants-Fan auf", sagt der New Yorker John McKeon, Kenner der Szene vom Portal americanfootballinternational.com. "Aber ich bin kein großer Tom-Coughlin- oder Eli-Manning-Fan. Ich bin für jedes Team, das die Patriots schlägt. Als New Yorker wäre es schön, wenn man in den Playoffs ein Team zum Mitfiebern hat."
Eine Rivalität gibt es nicht wirklich zwischen den Jets und Giants. Der Spielplan der NFL sah seit 1970 nur 13 Stadt-Derbys vor. Viel wichtiger sind den Fans und Teams die Duelle mit den jeweiligen Division-Gegnern und die Städte-Rivalität mit Boston.
Am Ende halten die New Yorker doch zusammen.

Starke Saison von Fitzpatrick

Dabei bereitet das Team auch in dieser Zusammenstellung richtig Freude, wie McKeon verrät: "Die Jets sind schon talentiert. Quarterback Ryan Fitzpatrick spielt richtig gut, Wide Receiver Brandon Marshall fängt überragend und Running Back Chris Ivory überrennt seine Gegenspieler. In der Offense haben sie einige Waffen und defensiv sind sie unter anderem mit Muhammad Wilkerson und Darrelle Revis auch sehr gut aufgestellt."
Spielmacher "Fitzmagic" verzaubert sich und die Fans. Seine 29 Touchdowns und nur 12 Interceptions sind Karriere-Bestwerte. Der Routinier, bisher eher Kategorie Wandervogel, scheint in seiner elften Saison bei den Jets endlich angekommen.
Marshall ist sein bester Passempfänger. Die 101 Catches des fünfmaligen Pro Bowlers sind mehr als jeder andere Jets-Receiver vor ihm. Nur noch 59 Passing Yards fehlen der Nummer 15 für einen weiteren Franchise-Rekord. Kaum zu glauben, aber beide Führungsspieler standen in ihrer Karriere noch nie in den Playoffs!

Ein Sieg bis zu den Playoffs

Die Jets sind zur Zeit heiß wie Frittenfett, haben einen Siegeslauf von fünf Spielen in Folge. Vor allem der Overtime-Erfolg gegen die New England Patriots war psychologisch besonders wichtig, sollte es in der K.o.-Runde zu einem erneuten Aufeinandertreffen kommen.
Doch dafür müssen sie sich erst einmal qualifizieren. Um den verbleibenden Wildcard-Platz geht es ins Fernduell mit den Pittsburgh Steelers. Immerhin die Jets kontrollieren ihr eigenes Schicksal. Ein Sieg und sie sind dabei.
Zuletzt versetzten die Jets ihre Stadt 2009 und 2010 in Football-Extase. Unter dem damaligen Head Coach Rex Ryan zog die "Gang Green" zweimal in Folge in das AFC Championship Game ein. Bloß einen Sieg entfernt vom Super Bowl Einzug. Es sollte nicht sein.

Duell mit dem einstigen Head Coach

Genau dieser Rex Ryan steht am Sonntag bei den Buffalo Bills als Strippenzieher in der gegnerischen Sideline und könnte mit den Bills seinem Ex-Team die Saison verderben. "Same old Jets" würde wohl am nächsten Tag auf dem Cover der "New York Post" prangen.
Cornerback Antonio Cromartie meint, dieses Same-Old-Jets-Mantra sei überwunden: "Hier herrscht eine komplett andere Mentalität seit Head Coach Todd Bowles da ist. Wir bekommen die Sache gedreht und erledigen die Dinge jetzt richtig."
In New York ist Jets-Grün wieder die Farbe der Hoffnung.


Dieser Artikel erschien am 2. Januar 2016 auf www.ran.de

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