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Donnerstag, 14. Januar 2016

Minneapolis to Phoenix: Beam Me Up Scottie



Nach dem Wild Card Sieg der Seahawks gegen die Vikings geht es nun aus dem eisigen Minneapolis (-21 Grad) ins warme Phoenix (+20 Grad) zur Divisional Round: Arizona Cardinals gegen Green Bay Packers lautet die nächste Partie auf meinem NFL Playoffs Road Trip.

Bittersweet News Today: Leider keine Akkreditierung von den Cardinals für ‪#‎GBvsARI‬ bekommen, dafür die Zusage von der NFL zum NFC Championship Game - jetzt heißt es hoffen & beten, dass die Hawks UND Cards dieses Wochenende gewinnen, damit das NFC Finale auch hier in Phoenix statt findet.

Montag, 11. Januar 2016

Fr-r-r-r-reaking cold

Ein paar der Leute, die ihre Geschichten zu dieser Story lieferten (v.l.u. im Uhrzeigersinn): #22 Josh Juergensen, Ben Hanson & Eric Olson, #5 Joshua/Luke/Abe, Johnny Mlath und #3 Tracie Paul, Linda & #24 Graig Benoit, Zach Watson, #31 Mike Keegan und Kyle Klosowicz.
Wie übersteht man ein Spiel bei minus 20 Grad Außentemperatur? 50.000 Fans hielten am Sonntag in Minneapolis mutig der Kälte stand mit teils ausgefallenen Methoden. Ich habe vor Ort ein paar Tipps sammeln können, falls mal wieder die Temperaturen in den Keller fallen.

Minneapolis - Sonntagmittag 12 Uhr, Sonnenschein und minus 20 Grad Außentemperatur. Es könnte schlimmer sein. Zum Beispiel minus 25 Grad Celsius wie beim sogenannten „Ice Bowl“ 1967 zwischen den Green Bay Packers und Dallas Cowboys [Bildergalerie: Die kältesten NFL Spiele]. Nichtsdestotrotz ging das Wild Card Matchup zwischen den Minnesota Vikings und Seattle Seahawks am vergangenen Wochenende als drittkältestes NFL-Spiel in die Annalen ein.

Minus 29 Grad Windchilll
Am härtesten traf es die circa 50.000 Zuschauer im unüberdachten TCF Bank Stadium, die bis zu vier Stunden in der Kälte ausharren mussten. Bei einer gefühlten Temperatur von um die -29 Grad hielt man es ohne gute Vorbereitung auch nicht lang aus. Noch nicht einmal die Fans aus Minnesota waren solch eisige Temperaturen beim Football gewohnt. Es war das kälteste Heimspiel der Vikings-Geschichte.

Seahawks Quarterback Russell Wilson hatte beim legendären 10:9-Auswärtserfolg Probleme, auf dem Spielfeld zu kommunizieren: „Es war so kalt da draußen, dass dein Mund gefror beim Versuch, mit den Jungs zu reden.“
Josh Juergensen, ein eingefleischter Vikings Fan, winkte ab: „Die Spieler brauchen sich gar nicht beschweren. Der Rasen ist beheizt und sie sind an der Sideline gut versorgt mit beheizten Sitzbänken und Wärmedecken.“ Josh hingegen reiste wie so viele einheimische Fans mit orange-farbenen Kaltwetter-Jagdklamotten mit 200 Gramm Rundumisolierung an. So ein Outfit wiegt locker mal 6-8 Kilogramm. „Ich gehe oft jagen in den Sachen. Ich mache mir keine Sorgen über das Wetter. Mir wird warm sein.“
Zwiebeltaktik für die Fans
Das oberste Gebot für alle Fans an diesem außergewöhnlichen Spieltag lautete: So viele Schichten wie möglich tragen. In der Straßenbahn zum Stadion traf ich Zach Watson: „Ich trage vier Lagen. Ich habe eine lange Unterhose, eine Jeans, eine windabweisende Hose und darüber noch die Vikings Pyjama-Pants an.“ So wenig Haut wie möglich wollte Zach frei geben, also kam noch eine Sturmhaube und Vikings Bommelmütze obendrauf. Einige Fans trugen Skimasken um ihr Gesicht vor dem eisigen Wind zu schützen.
Viele Seattle-Fans waren diese Kälte nicht gewöhnt. Doch reiseerfahren wie sie sind, kamen auch sie nicht unvorbereitet in das Land der Tausend Seen. Kyle Klosowicz und Mike Keegan reisten aus Chicago an. Bereits am O’Hare Flughafen zeigten sie mir ihre Geheimwaffe: „Hand und Foot Warmers sind deine Freunde“. Ihre Reisetasche war voll mit lauter kleinen Beuteln, die wenn sie erstmals mit Luft in Berührung kommen, sich automatisch aufheizen und für bis zu 7 Stunden die Wärme halten. Jeder Fan im Stadion war ausgestattet mit diesen kleinen Helferlein. In jeder verfügbaren Tasche am Körper wurden die Heat Packs verstaut. Bei Frauen auch gerne mal im BH. „Das wärmt das Herz“, meinte Vikings Fan Kristi Etter.
Vor dem Kick-Off traf ich im Hotel auf Linda und Graig Benoit aus Spokane, Washington. Die beiden Seahawks Fans hielten bereits beim Super Bowl 48 in New York ihrem Team die Treue und der Kälte stand. „You can’t freeze out the 12’s“ stand auf Lindas Plakat. Die nette Rentnerin überraschte mit elektrischen Sockenwärmern.
Die Gameday Organisatoren waren nach zwei Jahren im TCF Bank Stadion, einem Collegestadion welches den Vikings vorrübergehend als Ausweichlösung diente, erfahren im Umgang mit der Kälte. In der Fan Zone vor dem Stadion standen seit 9:00 Uhr beheizte Zelte zum Tailgating bereit. Hand Warmers wurden verteilt und heißer Kaffee kostenlos ausgegeben. Bereits im Vorfeld wurden Fans ermutigt, Decken mitzubringen sowie Styropor- oder Pappstücke zum unter die Schuhe legen, damit die Kälte vom Betonboden nicht so schnell in die Füße zieht.
Singen gegen die Kälte
Im Stadion fiel mir etwas Ungewöhnliches auf. Noch nie hatte ich bei einem Football-Spiel so viele Leute singen gehört. Anders als beim Fußball in Europa sind Fangesänge in US-Stadien eher die Seltenheit. Aber scheinbar wurde vor dem College-Stadion auch Glühwein ausgeschenkt oder die Fans hatten sich mit anderen angereicherten Getränken selbst versorgt. Zum Beispiel zu Bon Jovi’s „Living On a Prayer“ ließen sich die Minustemperaturen kurzzeitig wunderbar weg singen.
Etwas Gutes hatte die Kälte dann doch: Selten waren NFL Playoff-Tickets so günstig. Viele Fans blieben bereits im Vorfeld dem Stadion fern und wollten das Spiel lieber gemütlich vor dem heimischen TV verfolgen. Dadurch konnte man im Internet teilweise für weniger als 50 Dollar Tickets ergattern. Besonders für viele Seahawks Fans ein Schnäppchen. Normalerweise beginnen die Preise in der Football-Hochburg Seattle für ein Playoff-Heimspiel bei 400-500 Dollar. Selbst in Verbindung mit einem Inlandsflug und Hotel kam man bei diesem Wild Card Spiel günstiger davon.
Während die Vikings Fans nach dem verschossenen Blair-Walsh-Field-Goal betröppelt und wütend nach Hause stapften, waren viele Seahawks-Anhänger nach dem glorreichen Sieg in der Innenstadt im "8th Street Grill" zusammen gekommen. Bereits am Samstagabend hatten sich in der Sports Bar mehr als 300 Fans auf das Spiel eingestimmt. Unter ihnen Johnny Mlath mit einem legendären Steve Largent Retro Trikot, der jetzt endlich seine globigen Cabela’s Boots ausziehen konnte: „Es war zwar saukalt, aber ich kann sagen, dass ich dabei war!“.
Dieser Artikel erschien am 11. Januar 2016 auf www.ran.de

Als kleines Sahnehäubchen diesmal meine Videos der SEAHAWKS PRESSEKONFERENZ, die ich für football-aktuell.de aufgenommen hatte:





Zwei Artikel, die ich ganz interessant fand in dem Zusammenhang:
10 things you should know about frigid football (ESPN, 08.01.2016)
Vikings fans prepping for the Big Chill - just like the good old days  (StarTribune, 10.01.2016)

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Montag, 19. Januar 2015

Schlaflos in Seattle / Sleepless in Seattle


Das NFC Championship Game am 18. Januar 2015 zwischen den Seattle Seahawks und Green Bay Packers werde ich mein Leben nicht vergessen. Am Vormittag sind mein Buddy Kelan Smith und ich zum CenturyLink Field gefahren, um wenigstens eine Stunde lang Tailgating-Luft zu schnuppern.
Leider hatte es nicht mit Akkreditierungen geklappt - zu spät angefragt... Rookie Mistake, passiert mir jedenfalls nicht noch einmal. Wie es sich für Seattle gehört, durfte der obligatorische Regenschauer, in dem Fall sintflutartig, natürlich nicht fehlen. "We cherish this weather", bekam ich von meinem Sidekick mit einem müden Lächeln nur zu hören.

Gehörig durchnässt, aber zumindest mit dem Gameday Magazine ausgestattet, ging es zurück in den Party-Keller von Familie Dedonato. 10-15 weitere verrückte Seahawks-Anhänger und 2-3 Hunde, teilweise ebenso im Seahawks-Trikot, wärmten den Raum. Die erste Hälfte aus Seattle-Sicht ist schnell erzählt... Das lauteste Stadion in den USA war mucksmäuschenstill nach DREI INTERCEPTIONS von QB Russell Wilson bei nur zwei vollständigen Pässen (0.0 Quarterback Passer Rating nach zwei Vierteln) und einem 0:16-Rückstand.

Höchste Zeit, um ein paar SKITTLES in der Runde zu verteilen, damit die Football-Götter etwas gütiger gestimmt werden und um das Biest in Marshawn Lynch zu wecken. In der zweiten Spielhälfte keimte auch etwas Hoffnung auf, dank eines Fieldgoal-Trickspielzuges mit Touchdown-Pass vom Punter Jon Ryan auf Offensive Tackle Garry Gilliam - Ja Freunde, "Punters Are People Too". Den Spielbericht kann man sich auf ran.de anschauen, dass muss ich jetzt hier nicht alles nacherzählen, denn worauf ich eigentlich hinaus will, ist die schiere Freude nach etwa drei Stunden Leidenszeit.

Für immer eingefangen dank Twitters Videoapp Vine. Ende viertes Quarter. 15 POINTS IN 44 SECONDS... und los geht die wilde Fahrt mit Russell Wilsons 1-Yard TOUCHDOWN-Lauf zum 14:19-Anschluss. And Kelan is spiking the ball - BAAM!


Auf einen eroberten Onside-Kick (!) folgte "Beast Mode's" 24-Yard Run TD mit anschließender Two-Point-Conversion von QB Wilson auf TE Willson zu 22:19-Führung der Seahawks! Time to turn on some House of Pain - JUMP AROUND! ...And again Kelan is showing his throwing ability, this time to the far end corner of the room.


Der Hitchcock-Thriller biegt auf die Zielgerade ein: Packers gleichen durch ein Fieldgoal zum 22:22 aus - OVERTIME - Coin Toss - Packers select Tails - Heads it is - Seahawks get the ball - 6 Plays for 87 Yards - finaler Spielzug eine 35 Yards-Bombe von "Dangeruss" in die Arme von TE Jerome Kearse (das Ziel aller 4 bisherigen Interception-Pässe). Ende im Gelände! Die GUMMIBÄRENBANDE ist wieder los!


"Am Ende kackt die Ente!", "Heideröslein", "Ich werd' bekloppt!", um meinen Lieblingskommentator Buschi mal hier zu zitieren. Ist das denn zu fassen?!? Zur Krönung des Tages landen unsere Jubelbilder dank der guten Beziehung zu meinen Ex-ran-Kollegen noch live in Sat.1

What more can I say? Es ist jetzt gleich um 7 Uhr Ortszeit an der US-Westküste und ich habe die Nacht durch gemacht. Ich will nicht einschlafen. Dieser Tag sollte nie vergehen. Aber es geht ja noch weiter. In zwei Wochen ist der Super Bowl in Arizona. In 8 Stunden geht mein Flug von Tacoma nach Sky Harbor Airport. I'm loving it. 

Einziger Wermutstropfen an diesem Tag: Björn Werner und die Colts sind nicht im Finale vertreten. Dann aber hoffentlich in San Francisco zu Super Bowl 50. Better Luck next year ;)

GO HAWKS


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Samstag, 17. Januar 2015

Having met Det

TGIBF: Freitags ist in Seattle immer "Blue Friday". Vor dem NFC-Finale läuft hier natürlich jeder in Seahawks Gear herum. Go Hawks! Foto: Kelan Smith


Ich bin gerade mal seit 24 Stunden in Seattle für meinen Super Bowl Trip 2015 und schon waren so viele gute Sachen passiert. Am Tag vor meinem Abflug hatte ich kurzerhand Detlef Schrempf kontaktiert wegen einer Interviewanfrage. Wenn ich schon mal hier bin, dachte ich mir so... Anfang der Neunziger bin ich mit Sat.1 JUMP ran und Buschi im DSF zum ersten Mal mit der NBA in Kontakt gekommen und war sofort verliebt in einen neuen Sport. Michael Jordan, Scottie Pippen, Dan Majerle und Detlef Schrempf waren damals meine Helden. 

Umso schöner, dass Detlef sich spontan die Zeit genommen hatte und ich ihn 30 Minuten lang zu verschiedenen Themen befragen konnte: Deutsche in den US Sports, Berlins Olympia Bewerbung, EuroBasket 2015 in Berlin, seiner Foundation. Ich versuche noch Abnehmer für das Interview zu finden, aber dieser kleine Auszug vorab, denn ich weiß, dass es ein paar meiner Freunde gibt, die '96 in der Berliner Deutschlandhalle waren zu Pacers vs Sonics...

Detlef Schrempf: "Es war toll in Berlin zu spielen. Ich war den ganzen Tag unterwegs mit NBA Sachen, Promos, war mit David Stern überall. Das Spiel war praktisch die letzte Sache, die wir gemacht haben. Damals hatten wir in einer ganz ganz kleinen Halle gespielt - Deutschlandhalle in Charlottenburg - ganz kleine Halle vor nur so 2.000 - 3.000 Zuschauern. 

Das war ganz lustig, sofort vom Flugzeug in die Halle weil wir dachten, okay, machen wir sofort etwas, dann geht’s uns besser.  Die hatten den Abend vorher eine Tanzveranstaltung und hatten den Boden gebohnert. Nach 5 Minuten Training sind alle von uns nur umgefallen und Coach George Karl meinte dann nur: „Okay, kein Training.“ (lacht) 

Aber das war gut. Wir hatten Spaß gehabt. Nach dem Spiel weiß ich noch sind wir dann mit beiden Mannschaften ausgegangen in einen Club. Am nächsten Morgen ging’s dann nach Spanien und das Spiel in Spanien war furchtbar, furchtbar. Weil beide Mannschaften die Nacht vorher durchgefeiert hatten. Wir waren in Berlin! Aber es war gut in Deutschland zu sein. Jetzt macht die NBA es ja öfters. Da sind Spiele in Berlin, London, Paris oder Istanbul. Das ist ganz gut."

Det ist wirklich ein herzensguter Typ, der versucht den Menschen in und um Seattle mit seiner Foundation zu helfen. Auf seinem Blog Det's Ramblings steht als Motto "Life is short enjoy it!" In einem Berliner Start-Up hatte ich folgenden Motivationsspruch on Siqi Chen an der Wand als Motto für mich entdeckt: "Life is short. Do stuff that matters." Regarding Det's lifetime work, it too fits like a glove (Kleine Gary-Payton-Referenz am Rande ;)

Die NBA ist bei weitem die globalste der vier US Major Leagues, mit einem bedeutenden Anteil an ausländischen Spielen, aber auch dem größten weltweiten Interesse. Der ehemalige Commissioner David Stern hatte früh erkannt, dass die Basketball-Liga auf internationalem Parkett seine Show abziehen muss, um junge Fans zu begeistern und neue Märkte zu erobern. Bei mir hatte es geklappt, ich hatte als kleines Kind immer meine Eltern damit genervt, zu den McDonald's Open nach Paris und München zu wollen. Daraus wurde nie etwas. Egal, erfülle ich mir eben jetzt, 20 Jahre später, selbst meine Träume.

Link-Tipp: In mehr als 30 Jahren sind so einige NBA Global Games zusammengekommen.

TV-Tipp: Am Sonntag (18.1.) ab 20:30 Uhr Seahawks-Packers im Livestream auf ran.de, ab 23:15 Uhr auch live in Sat.1. Vielleicht schafft es der NFC Championship Game Aufsager hier noch rechtzeitig zu #ranNFL

Go Hawks!

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