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Freitag, 13. Februar 2015

13. All-Star-Game für den "Tall Baller from the G"

Copyright: instagram.com/bjoernhesse

Saisonhalbzeit in der NBA. An diesem Wochenende zelebriert die nordamerikanische Basketballliga in New York ihr alljährliches Besten-Treffen. Für den verletzten Anthony Davis von den New Orleans Pelicans rückt der Diggler nach. Bereits zum 13. mal ein NBA All-Star: Glückwunsch Dirk Nowitzki. Eigentlich hatte sich der Würzburger das anstehende Wochenende in Dallas etwas anders vorgestellt:  

"...ein paar Tage frei ist mit 36 jetzt auch nicht schlecht. Ich werde ein paar Tage relaxen, werde eine gute Mischung finden, ein bisschen Workout machen, werde auch ein bisschen herumliegen und ein bisschen Zeit mit der Familie verbringen."
  
Am vergangenen Samstag nahm sich der 2,13-Meter-Hühne nach dem 111:101 Overtime-Sieg über die Portland Trail Blazers in der Umkleide der Mavericks zehn Minuten Zeit für ein exklusives Gespräch unter Vier-Augen, welches in der Berliner Morgenpost (13.02.2015) veröffentlicht wurde. Das komplette Interview findet ihr am Ende des Blog-Beitrags auch als Soundcloud-File.

Das Spiel war die perfekte Dirk-Vorführung. Team Leader mit 25 Punkten, dabei 3 von 6 Dreiern, der letzte davon 20 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 96:96-Ausgleich. Die Halle tobte! In der Western Conference wird einem kein Sieg geschenkt, vor allem nicht gegen Playoff-Kandidaten. Zwei Tage darauf mussten sich die Mavs zuhause den Clippers deutlich geschlagen geben.


"Im Westen ist alles offen, da gibt es eine Menge sehr, sehr gute Mannschaften. Golden State hat sich bis jetzt super gezeigt. Die haben natürlich super Schützen von außen und haben einen super Playmaker [mit Stephen Curry]. Die sind schon schwer zu schlagen. [...] Ich glaube auch, dass die Spurs jetzt in der zweiten Saisonhälfte so richtig erst ins Rollen kommen. Im Westen überhaupt in die Playoffs überhaupt rein zu kommen ist richtig schwer. Phoenix macht zur Zeit auch eine guten Run. Oklahoma wird noch einen Run machen. Jetzt in der zweiten Hälfte ist auch Russell Westbrook wieder gesund. Das wird noch eine Monster zweite Saisonhälfte und da muss man sich drauf freuen."

Mein persönlicher Eindruck: Dirk ist vollkommen 'down to earth'. Auf den Topscorer und entscheidenden Mann, der die Verlängerung brachte, wartete eine riesige Schar an Journalisten vor dem Locker. Mit Tyson Chandler nebenan wollte keiner sprechen - das konnte einem schon ein wenig Leid tun. Er nahm sich ausgiebig Zeit für jeden. Bei mir auch. Trotz später Stunde, 23 Uhr, und wartender Familie (hochschwangere Frau Jessica und Töchterchen Malaika) nebenan, zog er das Ding professionell und nett durch. 

Ein paar Tage Entspannung hätte er sich durchaus verdient. Doch als NBA-Superstar weiß er, daß sein Los mit einigen Pflichten verbunden ist. New York ist so eine Dienstreise. Seiner Legende wird das nicht schaden. 13 All-Star-Games sind mehr als Larry Bird und Magic Johnson! Irgendwann wird Teambesitzer Marc Cuban vor das American
Airlines Center eine Nowitzki Statue bauen, zu der die deutschen USA-Urlauber pilgern werden - ähnlich wie ich an meinem letzten Tag in Chicago zur Michael Jordan Statue vor dem United Center. Und auf seine alten spielfreien Tage wird Dirk in ein bis zwei Jährchen noch ausreichend mit der Familie am Strand relaxen können. Es sei ihm gegönnt.

Zum Thema Basketball EM im Sommer äußerte sich diese Woche auch Cuban gegenüber SPOX.com: "Ich würde es hassen, wenn Dirk die EM spielt. Ich würde es hassen. Die EM findet in Deutschland statt? Na und! [...] Meine Präferenz ist, dass er nicht spielt, aber es ist am Ende seine Entscheidung."

Im Laufe meines US-Trips hatte ich für die Nowitzki-Story verschiedene NBA-Spieler interviewt. Da wußte ich noch nicht, wohin die Reise geht. Ich will Euch die Interviews nicht vorenthalten, also hört gern einmal rein:

Samstag, 17. Januar 2015

Having met Det

TGIBF: Freitags ist in Seattle immer "Blue Friday". Vor dem NFC-Finale läuft hier natürlich jeder in Seahawks Gear herum. Go Hawks! Foto: Kelan Smith


Ich bin gerade mal seit 24 Stunden in Seattle für meinen Super Bowl Trip 2015 und schon waren so viele gute Sachen passiert. Am Tag vor meinem Abflug hatte ich kurzerhand Detlef Schrempf kontaktiert wegen einer Interviewanfrage. Wenn ich schon mal hier bin, dachte ich mir so... Anfang der Neunziger bin ich mit Sat.1 JUMP ran und Buschi im DSF zum ersten Mal mit der NBA in Kontakt gekommen und war sofort verliebt in einen neuen Sport. Michael Jordan, Scottie Pippen, Dan Majerle und Detlef Schrempf waren damals meine Helden. 

Umso schöner, dass Detlef sich spontan die Zeit genommen hatte und ich ihn 30 Minuten lang zu verschiedenen Themen befragen konnte: Deutsche in den US Sports, Berlins Olympia Bewerbung, EuroBasket 2015 in Berlin, seiner Foundation. Ich versuche noch Abnehmer für das Interview zu finden, aber dieser kleine Auszug vorab, denn ich weiß, dass es ein paar meiner Freunde gibt, die '96 in der Berliner Deutschlandhalle waren zu Pacers vs Sonics...

Detlef Schrempf: "Es war toll in Berlin zu spielen. Ich war den ganzen Tag unterwegs mit NBA Sachen, Promos, war mit David Stern überall. Das Spiel war praktisch die letzte Sache, die wir gemacht haben. Damals hatten wir in einer ganz ganz kleinen Halle gespielt - Deutschlandhalle in Charlottenburg - ganz kleine Halle vor nur so 2.000 - 3.000 Zuschauern. 

Das war ganz lustig, sofort vom Flugzeug in die Halle weil wir dachten, okay, machen wir sofort etwas, dann geht’s uns besser.  Die hatten den Abend vorher eine Tanzveranstaltung und hatten den Boden gebohnert. Nach 5 Minuten Training sind alle von uns nur umgefallen und Coach George Karl meinte dann nur: „Okay, kein Training.“ (lacht) 

Aber das war gut. Wir hatten Spaß gehabt. Nach dem Spiel weiß ich noch sind wir dann mit beiden Mannschaften ausgegangen in einen Club. Am nächsten Morgen ging’s dann nach Spanien und das Spiel in Spanien war furchtbar, furchtbar. Weil beide Mannschaften die Nacht vorher durchgefeiert hatten. Wir waren in Berlin! Aber es war gut in Deutschland zu sein. Jetzt macht die NBA es ja öfters. Da sind Spiele in Berlin, London, Paris oder Istanbul. Das ist ganz gut."

Det ist wirklich ein herzensguter Typ, der versucht den Menschen in und um Seattle mit seiner Foundation zu helfen. Auf seinem Blog Det's Ramblings steht als Motto "Life is short enjoy it!" In einem Berliner Start-Up hatte ich folgenden Motivationsspruch on Siqi Chen an der Wand als Motto für mich entdeckt: "Life is short. Do stuff that matters." Regarding Det's lifetime work, it too fits like a glove (Kleine Gary-Payton-Referenz am Rande ;)

Die NBA ist bei weitem die globalste der vier US Major Leagues, mit einem bedeutenden Anteil an ausländischen Spielen, aber auch dem größten weltweiten Interesse. Der ehemalige Commissioner David Stern hatte früh erkannt, dass die Basketball-Liga auf internationalem Parkett seine Show abziehen muss, um junge Fans zu begeistern und neue Märkte zu erobern. Bei mir hatte es geklappt, ich hatte als kleines Kind immer meine Eltern damit genervt, zu den McDonald's Open nach Paris und München zu wollen. Daraus wurde nie etwas. Egal, erfülle ich mir eben jetzt, 20 Jahre später, selbst meine Träume.

Link-Tipp: In mehr als 30 Jahren sind so einige NBA Global Games zusammengekommen.

TV-Tipp: Am Sonntag (18.1.) ab 20:30 Uhr Seahawks-Packers im Livestream auf ran.de, ab 23:15 Uhr auch live in Sat.1. Vielleicht schafft es der NFC Championship Game Aufsager hier noch rechtzeitig zu #ranNFL

Go Hawks!

Feedback gern per Twitter an @bjoernhesse

Sonntag, 20. April 2014

Die NBA Playoffs 2014 starten - ohne die Knicks

Auf Facebook stieß ich zufällig auf einen meiner Posts vom Februar 2011. Neben dem Carmelo Anthony Bild befand sich folgender Text: Na mal abwarten, ob sich der Deal für die Knicks auf lange Sicht wirklich lohnen wird... Schade um Raymond Felton und Gallo.

Am Samstag starteten die NBA Playoffs 2014, u.a. mit einem spannenden Spiel 1 zwischen den Los Angeles Clippers und den Golden State Warriors. Am Sonntag greift Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks ins Geschehen ein, zu sehen ab 19 Uhr im SPOX Livestream. Als Achtplatzierter im Westen müssen die Mavs im Texas-Derby gegen die San Antonio Spurs ran, mit einer 62-20 Bilanz das beste Team der regulären Saison. Eine harte Nuss für Nowitzki und Co., doch Dirk gibt sich bei Spiegel Online kämpferisch: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Die Playoffs gänzlich von der Couch anschauen darf sich bereits erwähnter Carmelo Anthony. Dem Egozocker gelang es nicht zusammen mit seinen Teamkollegen, die Knicks auf Platz 8 der Eastern Conference zu hieven. Mit einer blamablen 37-45 Bilanz hätten die Knicks den Playoffeinzug sowieso nicht verdient gehabt. Die Atlanta Hawks, als Achter mit einer Negativbilanz in die Playoffs gerutscht, vermochten es immerhin mit einem 101:93 Erfolg die haushoch favorisierten Pacers zuhause in Spiel 1 zu ärgern.

In 3,5 Jahren mit Carmelo ist für die Knicks nicht viel Zählbares unter dem Strich heraus gekommen:
2011/ 42-40 (6. Platz im Osten, Aus in Runde1 vs Boston 4:0)
2012/ 36-30 (7. Platz im Osten, Aus in Runde1 vs Miami 4:1)
2013/ 54-28 (2. Platz im Osten, Aus in Runde2 vs Indiana 4:2)
2014/ 37-45 (9. Platz im Osten)

Aus persönlicher Sicht hatte sich der Wechsel für Melo zurück in seine Heimatstadt selbstverständlich gelohnt. 61 Millionen Dollar für 3 Jahre, plus 24 Millionen Dollar im vierten Jahr, plus $8 Mio. jährlich aus Werbeeinnahmen... Damit zählte Anthony laut Forbes 2013 zu den 25 bestbezahlten Sportlern auf unserem Planeten, tauchte zeitgleich aber auch in der Forbes Liste "The NBA's Most Overpaid Players" auf.

Bis auf das Playoff-Aus gegen die Pacers lief es zuletzt richtig gut für Anthony. Mit 28,7 Points per Game stürtzte er 2013 Kevin Durant (28,1 PPG) vom Scoring-Thron. Im Januar 2014 sicherte er sich mit seiner 62-Punkte Performance im Garden gegen die Bobcats eine eigene Gedenktafel im Umlauf des MSG. Kein anderer Spieler hatte jemals zuvor soviel Punkte im Mekka des Basketballs erzielt (Michael Jordan 55 Punkte, Bernard King 60, Kobe Bryant 61).

Die Knicks stehen nun trotzdem am Scheideweg. Der Vertrag von Anthony läuft im Sommer aus. Ihn zu halten macht meiner Meinung nach wenig Sinn. Viel lieber sollte man auf hungrige junge Teamplayer setzen wie Tim Hardaway Jr., gepaart mit erfahrenen Fightern wie Tyson Chandler. Phil Jackson als neuer Mastermind der Knicks trifft hoffentlich die richtigen Entscheidungen.

Jackson begann seine NBA-Spielerkarriere 1967 bei den Knicks, mit denen er als Defense-orientierter Bankspieler die einzigen beiden Titel in der Vereingeschichte gewann -1970 und 1973. Über 40 Jahre ist das nun schon her. Wäre langsam mal wieder Zeit für ein neues Banner unter dem alt-ehrwürdigen Hallendach.

Lesetipp: "When the Garden Was Eden: Clyde, the Captain, Dollar Bill, and the Glory Days of the New York Knicks" von Harvey Araton (2011) als Taschenbuchoder Kindle Edition bei amazon.

Mittwoch, 15. Juni 2011

"Dirkules" auf dem Basketball-Olymp*


Miami/USA, Sonntagabend am 12. Juni 2011, um 22:44 Uhr Ortszeit: "The Dallas Mavericks are NBA Champions", kommentiert Mike Breen vom US-Fernsehsender ABC. Die Kameras verfolgen einen blonden Basketballspieler mit blauem Trikot und der Nummer 41, der in den Katakomben der American Airlines Arena verschwindet. Dirk Nowitzki, der überragende Dallas-Star zieht sich in die Umkleidekabine zurück. Vor wenigen Sekunden gewannen seine Mavs mit 105:95 gegen die Miami Heat in Spiel 6 der Finalserie in der NBA und holten sich den alles entscheidenden vierten Sieg im Best-of-Seven Modus.

Im Moment seines größten Triumphs möchte Nowitzki für sich sein. Er kämpft mit den Tränen und will den emotionalen Moment allein genießen. In der Gästekabine steht er vermutlich vor dem Spiegel blickt sich in die Augen: "Unfassbar! We did it! Kann das wirklich wahr sein?! 13 Jahre NBA… so viel harte Arbeit… Endlich!".

Zur selben Zeit in Deutschland, Montagmorgen um 4:44 Uhr: "Jaaaaaaaaa!", "Halleluja Dirk!", die Einträge bei Facebook und Twitter laufen heiß. Dieser Tage transportieren Soziale Netzwerke die Meinungen der Menschen und können selbst Revolutionen anfeuern. An diesem 13. Juni 2011 bestimmen unter anderem die Schlagworte Nowitzki und NBA das weltweite Geschehen. Tausend hartgesottene Sportfans schlagen sich hierzulande die Nacht um die Ohren, um den Triumph des besten deutschen Basketballspielers im Fernsehen oder vor dem Laptop live zu verfolgen. Das US-Fernsehen schaltet kurz nach Würzburg. In der Heimatstadt Nowitzkis ist die Hölle los. 250 Menschen feiern beim Griechen: "Auswärtssieg!".

Fünf Minuten später kämpft sich “Dirkules“ zurück in die Arena, vorbei an Fans, Reportern und Kameramännern, bekommt das druckfrische Meisterschafts-Cap und T-Shirt zugesteckt und streift es sich über, gelangt zum Mavericks-Trainer Rick Carlisle und seinen Mitspielern. Das Händeschütteln und gegenseitige Beglückwünschen nimmt kein Ende. Auch Nowitzkis 65-jähriger Mentor und ehemaliger BRD-Nationalspieler Holger Geschwindner verfolgt das Spektakel mit Tränen in den Augen.

Es folgt die Übergabe der Meisterschafts-Trophäe an die Mannschaft aus Dallas. Nowitzki, die Bescheidenheit in Person, hält sich im Hintergrund zurück. Erst als er gerufen wird, tritt der deutsche 2,13-Meter-Riese nach vorn und nimmt die Auszeichnung als wertvollster Spieler (Most Valuable Player) der Finalserie entgegen, überreicht von Bill Russell, selbst einer der größten NBA-Legenden mit 11 Meisterschaftsringen dekoriert (Foto). Es wirkt wie eine Aufnahme auf den Basketball-Olymp, wo Heroen wie Magic Johnson, Larry Bird und Michael Jordan bereits freudig auf ihn warten.

Nach 1117 Spielen in der besten Basketball-Liga der Welt und 127 Länderspielen für Deutschland ist der 32-Jährige auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Mit der Meisterschaft und dem Finals-MVP von 2011, sowie dem MVP-Award der regulären Saison 2007 im Gepäck gilt er als der beste europäische Basketballspieler aller Zeiten.

Bereits 2006 standen sich die Mavericks und Heat im NBA-Finale gegenüber. Damals führte Dallas bereits mit 2:0 in der Serie, verlor jedoch die nächsten vier Spiele in Folge. Nowitzki und Co. mussten in eigener Halle mit ansehen, wie der Gegner den Titelgewinn feierte. Fünf Jahre später stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Déjà-vu.

Von den damaligen Akteuren sind nur jeweils zwei auf beiden Seiten verblieben. In Miami vereinten sich im vergangenen Sommer mit Dwyane Wade, LeBron James und Chris Bosh gleich drei US-Spieler, die 2008 olympisches Gold gewonnen hatten. In Dallas versammelten sich um Dirk Nowitzki und Energiebündel Jason Terry alternde Stars wie Jason Kidd, viele abgeschobene Rollenspieler wie der 1,83 Meter große „Basketballzwerg“ J.J.Barea, Dreierkünstler Peja Stojakovic oder Defensivspezialist Tyson Chandler und einige No-Names wie Ian Mahinmi.

Letzten Endes siegte Dallas dank einer geschlossenen und uneigennützigen Teamleistung gegen "Die Großen Drei" aus Miami. Die besten Geschichten schreibt noch immer das Leben. Obwohl dies alles klingt nach einer klassischen Sage, wie sie die alten Griechen nicht besser hätten erzählen können… Dirk Nowitzki, Du bist ein Basketballgott!



* Was für einen Unterschied 1,5 Monate machen. Am 24. April 2011 mussten die Mavericks noch eine bittere Pleite in Portland hinnehmen und gaben ein ziemlich klägliches Bild ab. Nach jeweils vier Siegen über die Portland Trailblazers, L.A.Lakers, OKC Thunder und (wie von mir erhofft) Miami Heat sind sie nun im siebten NBA-Himmel angelangt. Glückwunsch.

Samstag, 19. Februar 2011

NBA Slam Dunk Contest: Eine Hommage an die ABA



An diesem Wochenende steigt in Los Angeles das größte Basketballschaulaufen der Welt: Das NBA All-Star Game macht Halt in der Stadt der Engel. Und seit dem unglaublichen Bounce Pass Alley-Oop von John Wall auf Blake Griffin im Rookies vs. Sophomores Spiel vom Freitag ist die Vorfreude und Erwartungshaltung auf den Slam Dunk Contest in der Nacht von Samstag auf Sonntag noch mehr gestiegen!

Den NBA Slam Dunk Contest möchte ich in meinem Blog für eine kleine Geschichtsstunde nutzen, denn wer hat's erfunden? Ausnahmsweise mal nicht die Schweizer... Bedanken dürfen wir Basketball-Fanatics uns bei der ABA (American Basketball Association, 1967-1976), einer damaligen amerikanischen Konkurrenzliga zur NBA. Bei der Fusion der beiden Ligen im Jahr 1976 wurden nur vier ABA-Mannschaften (Indiana Pacers, San Antonio Spurs, Denver Nuggets & New York Nets) in die NBA aufgenommen.

Obwohl es die ABA seit mittlerweile 35 Jahren nicht mehr gibt, hat sie immer noch deutlich ihre Spuren im Basketballspiel, wie es uns heute bekannt ist, hinterlassen: die Dreipunktelinie, der Blau-Weiß-Rot gestreifte Spielball (welcher als "Money-Ball" beim 3Point-Shootout Verwendung findet) und auch den Slam Dunk Contest haben wir der ABA zu verdanken.

Rückblickend war die ABA während ihrer Existenz die coolere der beiden Ligen. Laut Bill Simmons "The Book of Basketball" spielten damals in der NBA zu viele Weiße, zu viel Set-Play, zu viele Spieler mit den Vornamen Don & Dick. Die ABA hingegen glänzte mit Run-And-Gun, Slam Dunks, einem deutlich größeren Anteil an schwarzen Spielern - Die ABA verkörperte den Funk* und die Aufmüpfigkeit der damaligen Zeit, während die NBA eher durchgeplant und durchgestylt wirkte. Ich will hier nichts zu sehr glorifizieren. Am besten ihr macht Euch selbst ein Bild mit dem herrlichen Buch "Loose Balls" von Terry Pluto, in dem alle damaligen involvierten Spieler & Manager zu Wort kommen.

Jedenfalls veranstaltete die ABA an ihrem letzten All-Star-Wochenende 1976 in Denver den allerersten Slam Dunk Contest (Teil1 und Teil2 auf YouTube) mit bekannten Namen wie Artis Gilmore, George "The Iceman" Gervin, David Thompson und Larry Kenon... And the winner: Julius Erving aka "Dr. J". Erst 8 Jahre später folgte der erste NBA Slam Dunk Contest.

Noch kurz erwähnen möchte ich die Dreipunktelinie. Letzten Freitag zog Bostons Ray Allen an Reggie Miller in der All-Time-Liste der erfolgreichen Dreipunktewürfe vorbei. Ein Rekord für die Ewigkeit, denn von den aktiven Spielern folgt - wer hätte es gedacht - Jason Kidd mit gehörigem 800-Treffer-Rückstand auf Rang 3. Ich freue mich für Ray Allen, der in der ich-bezogenen heutigen Zeit so viel Klasse, Stil, Trainingswillen, Teamdenken und Bescheidenheit verkörpert, wie kaum ein anderer NBA-Profi. Hut ab Ray Allen!

Zum Genießen, Allens 2561. verwandelter Dreier zum neuen Rekord:


Und an alle Leser und Basketball-Fans, vergesst nicht, wem ihr die vielen unterhaltsamen Szenen an diesem Wochenende in L.A. verdanken dürft...

* Aprospos Funk: Wer kennt den Song aus dem oberen Dr.J-Highlight-Film von Youtube? Den meisten dürfte das Sample von Mase mit "Feel So Good" bekannt sein...

Samstag, 15. Mai 2010

What's next, LBJ?



Haben wir alle am 13. Mai 2010, der Nacht von Donnerstag auf Freitag, das letzte Spiel von LeBron James im Dress der Cleveland Cavaliers gesehen? Die Retrospective von espn.com endet mit der symbolträchtigen Szene, als sich James nach dem Playoff-Aus gegen die Celtics beim Verschwinden in den Katakomben des TD Gardens sein Trikot vom Leib zieht. For-ever-ever, for-ever-ever???

Bis Juli/August müssen wir wohl auf eine Antwort zu dieser Frage warten. Obamas politischer Berater, David Axelrod, ließ derweil verkünden, was der US-Präsident denkt: "LeBron would look great in a Bulls uniform." Selbst Amerikas erster Mann reiht sich ein in das große Buhlen um King James. Auf der anderen Seite hofft New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg natürlich auf einen Wechsel in den Big Apple (ihm ist egal ob zu den Knicks oder Nets): "If he calls me and says, what's it like to live in New York, I'll give him a big sales pitch for New York... I think LeBron James would love living in New York."

Für ESPN Kolumnist Bill Simmons stellt sich die Frage, was LeBron letzten Endes will: "Gewinnen, Loyalität oder Unsterblichkeit?" Geht es ihm nur um Titel, sollte er zu den Chicago Bulls gehen - Derrick Rose und Joakim Noah wären seine Pippen & Grant.

Die zweitbeste Option: einfach in Cleveland bleiben und der Stadt den ersten Titel seit 1964 bringen. "Be the hometown kid who saved Cleveland sports." Er könnte zeigen, dass Loyalität wichtiger ist als alles andere. KG, der 12 Jahre in Minnesota blieb und zuvor keinen Titel gewann, sieht das Thema Loyalität etwas anders: "Loyalty is something that hurts you at times because you can’t get your youth back."

Nummer drei? New York... Der größte Basketball-Star des Planeten in der größten Stadt der USA, größter TV-Markt, bekanntester Sport-Tempel, großartige Fans, dazu noch ein weiterer der derzeitigen Top Free-Agents (Chris Bosh, Carlos Boozer, Joe Johnson or Amar'e Stoudemire) Doch wäre diese Konstellation soviel anders als derzeit bei den Cavaliers? Ich glaube nicht, selbst als Knicks-Fan.

Es gibt so viele Optionen diesen Sommer. Selbst ein Tandem mit Dwyane Wade in Miami ist nicht ausgeschlossen. Oder Wade kommt auch noch mit nach Chicago... Fakt ist, LBJ braucht einen zweiten, starken Mann an seiner Seite. Eine reine One-Man-Show gewinnt keine Titel. Es bleibt jedenfalls spannend, auch ohne BBall in diesem Sommer.

Doch noch laufen die Playoffs mit Magic-Celtics im Osten und Lakers-Suns im Westen. Nach der Heldentat vom einäugigen Steve Nash in Spiel 4 gegen die Spurs hätten es die Suns mehr als verdient, nach 1993 endlich wieder in die NBA Finals einzuziehen. Vielleicht klappt es ja doch gegen den Erzfeind aus La-La-Land.

Montag, 19. April 2010

Win Or Go Home

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In wenigen Minuten beginnen auch für Dirk und die Dallas Mavericks die NBA Playoffs 2010 mit Spiel 1 gegen den Erzrivalen aus San Antonio. Gutes Omen bisher: Jedes Heimteam gewann das Auftaktmatch...

Glücklicherweise war der Playoff-Start für Die Welt ein großes Nowitzki-Interview wert und Jürgen Kalwa sieht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Mavericks als 100%igen Geheimfavorit.

Das Interview in der Welt-Printausgabe beinhaltete eine interessante Infografik. U.a. darin erwähnt wurde Nowitzkis bisheriges NBA-Gehalt: 124 063 985 Dollar

Holy Moly! Diese Summen sind nicht von dieser Welt... Aber rein sportlich gesehen, sind er und Michael Schuhmacher weltweit die größten deutschen Aushängeschilde. Die Dallas Mavericks hat er seit seiner Ankunft aus dem Basketball-Niemandsland geholt und in den vergangenen zehn Spielzeiten zu je 50 oder mehr Saisonsiegen geführt!

Ohne ihn würde Basketball mittlerweile kaum eine Rolle in Deutschland hinter Fußball spielen. Umso interessanter, was es diese Woche zu lesen gab: "Fußballer verdienen zu viel", gibt Grit Freiberg in einem BUNTE-Interview zu. Tim Wieses Lebensgefährtin stört der Gehaltsunterschied zu anderen Berufen: "Da stimmen die Relationen nicht. Ich denke da an Ärzte, die Menschenleben retten."

Ein Gehälter-Vergleich aus der Bild-Zeitung:
- Luca Toni (FC Bayern/AS Rom) 833 000 Euro/Monat
- Tim Wiese (Werder) 233 00 Euro/Monat
- Arzt (Kommunales Krankenhaus, 3. Berufsjahr) 3871 Euro/Monat
- Maurer-Meister (3. Berufsjahr, West) 4084 Euro/Monat
- Polizeiobermeister (Bundespolizei, 3. Berufsjahr): 2114 Euro/Monat

Donnerstag, 15. April 2010

So Amazing - NBA Playoffs 2010



Am Samstag ist es endlich soweit: Die 82 Spiele andauernde reguläre Saison ist seit Mittwoch Nacht vorrüber und die NBA Playoffs starten... so amazing, it's amazing, sooooo amazing!

Im Osten ist die Sache relativ klar. Cleveland und Orlando werden sich im Conference Finale gegenüberstehen und LeBron James wird in die Finals einziehen. Im Westen ist hingegen alles möglich. Mal abgesehen von Portland und Utah traue ich jedem Team zu, ins Conference Finale zu kommen. Ja, auch eine Überraschung von OKC gegen die Lakers halte ich für möglich (siehe Golden State vs Dallas 2007).

Meine große Hoffnung steckt natürlich in Dirk Nowitzki und seinen Dallas Mavericks. Seit dem Trade am All-Star-Weekend haben sie mit Caron Butler und Brendan Haywood enorm an Tiefe gewonnen. Und warum sollen sich denn nicht im NBA Finale die beiden Ex-Wizards Caron Butler und Antawn Jamison gegenüberstehen?

Eastern Conference, First Round
Cleveland (61-21) vs. Chicago (41-41)
Orlando (59-23) vs. Charlotte (44-38)
Atlanta (53-29) vs. Milwaukee (46-36)
Boston (50-32) vs. Miami (47-35)

Western Conference, First Round
LA Lakers (57-24) vs. Oklahoma City (50-32)
Dallas (55-27) vs. San Antonio (50-32)
Phoenix (54-28) vs. Portland (50-32)
Denver (53-29) vs. Utah (53-29)

Mittwoch, 14. April 2010

London ist "The Place to be"

LOS ANGELES LAKERS VS MINNESOTA TIMBERWOLVES

Fast beiläufig befanden sich gegen Ende des obligatorischen Knicks-Artikels in der New York Times die bedeutenden Zeilen "The Knicks are heading to Europe next fall to play two exhibition games as part of the N.B.A.’s annual Europe Live program." Mein Lieblingsteam in Europa... fantastisch, dachte ich mir.

Meine Augen wurden noch größer, als ich mich im Anschluß etwas gezielter zum Thema NBA Europe Live Tour 2010 schlau machte und online erfuhr, dass neben den Knicks (in Mailand und Paris) auch die LA Lakers (in London und Barcelona) mit an Bord sind! Die Minnesota Timberwolves als drittes NBA-Team im Bunde sind nur schmückendes Beiwerk.

Zur Feier des Tages ließ sich Commissioner David Stern im Londoner Daily Telegraph mit den Worten zitieren, zusätzlich zu den diesjährigen Freundschaftsspielen bis zu den Olympischen Spielen 2012 auch reguläre NBA-Saisonspiele in London auszurichten: “That’s my statement, and I’m fully expecting to deliver on it.” Solch eine deutliche Ansage hörte man vorher noch nie aus dem Munde des 67-Jährigen.

Bisher gab es vom NBA-Commissioner immer nur das übliche Wischi-waschi-Gerede zu hören: "Europa ist ein wichtiger Markt... blabla... irgendwann in den nächsten 10 Jahren mal reguläre Spiele..." Die NFL ist viel konkreter und richtet seit 2007 alljährlich ein Regular-Season-Game in London aus. Am 31. Oktober diesen Jahres werden sich die San Francisco 49ers und Denver Broncos im Wembley Stadion gegenüber stehen.

Kommt es mir nur so vor, oder werden die deutschen Basketball-Fans ständig übergangen? Leider spielt die O2 World in Berlin diesmal wieder keine Rolle. Zuletzt standen sich in Deutschland die Washington Wizards und New Orleans Hornets 2008 in einem einseiten Preseason-Match gegenüber. Von einem Freundschaftsspiel Alba Berlin gegen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks darf ich also weiterhin nur träumen.

NBA Europe Live Tour 2010
Oct 3:
New York Knicks vs Armani Jeans Milano (Mailand)
Oct 4:
Los Angeles Lakers vs Minnesota Timberwolves (London)
Oct 6:
New York Knicks vs Minnesota Timberwolves (Paris)
Oct 7:
Los Angeles Lakers vs Regal FC Barcelona (Barcelona)

Apropos London: Im Mai 2011 findet hier das Champions League Finale statt.

Donnerstag, 5. November 2009

Stil hat man - oder eben nicht

Auf Page 2 von espn.com bin ich heut über zwei unterhaltsame Artikel gestolpert. Beide handelten von Style. Btw, Eric B. & Rakim hatten Soul, aber auch einen unverwechselbaren 80er-Jahre-Stil.

Der erste der besagten espn.com-Beiträge befasste sich mit der Neugestaltung von NBA-Teamlogos, orientiert an der derzeitigen Situation vor Ort. Meine Favoriten: Die Memphis Cubbies, New York Bricks und LeBron 5-to-12-Cavaliers.

Scoop Jackson öffnet in seiner Kolumne die Style Files: "Style in sports. Some have it, but most don't." Ich hab mich köstlich amüsiert über "style is..." Baron Davis' "Grizzly Adams"-Bart, Goalpost Dunkings, NHL Winter Classic etc. Ebenfalls dabei: Die Yankees spielen Jay-Z's "Empire State Of Mind" während der Spiele. Noch besser, die Live-Performance von Jigga-I-made-the-Yankee-hat-more-famous-than-a-Yankee-can und Alicia Keys vor Spiel 2 der World Series:



Drehen wir den Spieß mal um: Wer hat keinen Style? Unter den Kommentaren ist genügend Platz...