Freitag, 3. Dezember 2010

"Nipplegate" überwunden?!?

LOS ANGELES, CA - NOVEMBER 21: Singers Fergie, will.i.am, apl.de.ap, and Taboo of the Black Eyed Peas perform onstage during the 2010 American Music Awards held at Nokia Theatre L.A. Live on November 21, 2010 in Los Angeles, California. (Photo by Kevork Djansezian/Getty Images for DCP)

Finaaaaaaaally... Nach Jahren der Rentner-Performances lässt es die NFL zur beliebten Super Bowl Halbzeit Show endlich wieder krachen! Vergangene Woche wurde bekannt gegeben, dass die Black Eyed Peas am 6. Februar 2011 für die Halbzeit Unterhaltung von Super Bowl XLV im Cowboys Stadium (Arlington, TX) zuständig sind. Nun mag jeder von der vierköpfigen Combo halten was er will - vielen eingefleischten Hip-Hoppern sind die B.E.P. zu poppig und kommerziell geworden - nach Jahren der Abkehr von aktuellen Künstlern, die die Billboard-Charts toppen, hin zu alternden Rock-Legenden, die keinem weh tun, streut die NFL endlich wieder etwas Salz in die Suppe.

Nach sieben Jahren scheint die konservative Führung der nordamerikanischen Football Profiliga den "Nipplegate"-Skandal teilweise überwunden zu haben. Kurz zum Hintergrund: Die Halbzeitshow vom 2004er Super Bowl in Houston wurde von MTV produziert und umfasste die damals heißesten Acts Nelly, Kid Rock, Janet Jackson & Justin Timberlake (YouTube). Zum Ende des Auftritts von Timberlakes "Rock Your Body" riss der ehemalige N Sync Sänger zu den Lyrics "Bet I'll have you naked at the end of this song" einen Teil von Jackson Garderobe ab - wobei geplant oder ungeplant - Miss Jacksons rechte Brust für weniger als eine Sekunde zu sehen war. Die Fernsehmacher schalteten sofort um auf eine Luftansicht vom Reliant Stadium. Jedoch nicht rechtzeitig genug, um eine Ausstrahlung von Jacksons teilweise entblößter Oberweite zu verhindern.

Die normale westliche Welt wird sich gedacht haben: "Oh toll, aber was soll's, halb so wild". Nicht so im prüden Amerika, wo der Vorfall einen Skandal ungewohnten und übertriebenen Ausmaßes auslöste. Die Fernsehaufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Council) erhielt eine halbe Million Beschwerden wegen diesem Vorfall und belegte den ausstrahlenden Fernsehsender CBS mit einer 550.000 Dollar Strafe - die höchste zum damaligen Zeitpunkt gegen einen TV-Sender. Das US-Fernsehen passte sich an den Vorfall an und strahlte die folgenden Grammy und Academy Awards mit bis zu 10 Minuten Zeitunterschied aus, um Obszönitäten oder ausfallende Szenen herauszuschneiden. Mittlerweile ist die zeitliche TV-Verzögerung auf 10 Sekunden geschrumpft. Selbst der damalige Präsidentschaftswahlkampf zientrierte sich teilweise auf moralische Werte und den Verfall der Medien.

Zum damaligen Zeitpunkt gehörten CBS und MTV noch gemeinsam zur Viacom Gruppe. Nach dem Vorfall verkündete die NFL, dass MTV nie wieder eine Halbzeitshow ausrichten werde. Seitdem erlebten wir ein alljährliches Revival der Rock'nRoll Hall-of-Fame: Paul McCartney, The Rolling Stones, Prince, Tom Petty, Bruce Springsteen, The Who... Fehlt eigentlich nur noch Tom Jones - doch "Sex Bomb" würde er wohl kaum vorführen dürfen ;)

Nun also die Black Eyed Peas, bei denen mit Sicherheit Frontfrau Fergie aufgefordert sein wird, nicht zuviel Oberweite zu zeigen. Janet Jackson bestreitet bis heute, dass es sich 2004 um eine geplante Aktion handelte, ihre berühmte damalige Erklärung lautete "Wardrobe Malfunction" (Kleidungs-Fehlfunktion, Garderoben-Panne). Timberlakes Beteiligung wurde von den meisten Moralaposteln vernachlässigt.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Aus Liebe zum Spiel

Miami Dolphins running backs Ricky Williams (L) and Ronnie Brown share a moment on the sidelines during the fourth quarter of their preseason NFL football game against the Dallas Cowboys in Arlington, Texas, September 2, 2010. REUTERS/Tim Sharp (UNITED STATES - Tags: SPORT FOOTBALL)


Nein, ich will heute nicht über Kevin Costners Baseball-Film von 1999 schreiben... Es geht um Football. Und die vielen Varianten von Football in Deutschland: Die GFL, NFL-schauen im TV und Online, Flag Football im Park und auch Fantasy-Football, das Online-Manager-Spiel, mit seinen Freunden.

Es ist spätnachts in unserer mitteleuropäischen Zeitzone und ich sehne mich jetzt bereits nach Sonntag Abend 19:00 Uhr, Kickoff-Zeit für die NFL-Spiele an der US-amerikanischen Ostküste. Nicht mehr lange ist es hin und zum Glück gibt es den NFL Game Pass, dank dem man laut NFL zu einem "internationalen Receiver" des Spiels werden kann. Wenn ESPN America morgen nur Redskins-Packers und Cowboys-Titans zeigt, kann ich zwischen allen Spielen frei wählen. Umso wichtiger, wenn die Spieler im eigenen Fantasy-Football Team von zig Mannschaften stammen. So jedenfalls hat man als Fan alles und jeden im Blick.

Ein kurze Erkenntnis zum Fantasy Football, die ich diese Woche bitter lernen musste: Die Liebe zum eigenen Team hat hier nichts zu suchen! Ähnlich wie die alte Weisheit von Rick Schneider: "Man muss erst was hineinstecken, bevor etwas heraus kommt." Fantasy ist ähnlich wie ein Business, da müssen auch manchmal unliebsame Entscheidungen getroffen werden! Wie z.B. Ronnie Brown (im Bild oben rechts) vom eigenen Lieblingsteam Miami Dolphins opfern, d.h. aus dem Team werfen für einen vielversprechenderen Wide Receiver (Kevin Walter, Houston Texans). Als Fan mag das schmerzen, auf der Gegenseite entbehren mögliche Siege auf dem Weg zum Fantasy-Titel.

Zu starker Fantasy-Bezug kann den Genuß von Football-schauen aber auch verderben. Plötzlich ist nicht mehr wichtig wer gewinnt, sondern einzig wer die Punkte erzielt und wieviel. Umso schöner empfand ich heute die Übertragung des 32. German Bowl auf Sport1. Die Kiel Baltic Hurricanes gewannen gegen die Berlin Adler ihren ersten deutschen Meistertitel. Ich verfolgte im Free-TV ein Football-Spiel ohne jeglichen Fantasy-Bezug, mit verschiedenen Hauptakteuren die ich aus meiner aktiven Zeit bei den Leipzig Lions kannte, in einem Stadion durch das ich 2006 während der letzten Frankfurt Galaxy Siegessaison als PR Assistant ständig streifte. Der Rückblick auf diese Zeit war wunderbar, doch letztlich nur ein Rückblick, die Vergangenheit, Geschichte.

Keine Sonntage mehr im Leipziger Rosental mit Flag Football. Es ist Herbst. Während die einen mit ihren Kindern in den Park gehen zum Drachensteigen, werden die anderen ganz einfach zum Kind und treffen sich mit ihren besten Freunden auf eine Partie Flag Football - lange Zeit auch meine liebste Beschäftigung an Sonntag Nachmittagen von Anfang Oktober bis Ende Dezember. Warum ich das alles erzähle?! Weil ich es vermisse! Weil ich mein bisheriges Leben vermisse. Menschen werden älter und manchmal ziehen sie jobbedingt um, müssen ihr bisheriges Leben hinter sich lassen - that's life. Ich hätte nur manchmal gern mein altes Leben zurück. Und dafür ist dieser Blog da: damit ich ab und an meine Liebe zum Spiel ausdrücken kann.

Ob diese Ergüsse überhaupt Jemanden interessieren? Keine Ahnung... Ich weiß nur, mich interessiert es - und das zählt. Für mich ist es wie eine Art Therapie. Zum Glück ist bereits Oktober und in 3 Wochen treffen im Londoner Wembley Stadion die San Francisco 49ers und Denver Broncos aufeinander. Ich bin live dabei, dank meiner guten Lions-Freunde, die über Tickets verfügen. Auch wenn ich nicht mehr mit ihnen auf dem Spielfeld stehen kann, so verbindet uns trotzdem eine Freundschaft, die über Jahre hinaus geht, und alles nur wegen der Liebe zum Spiel.

Samstag, 25. September 2010

SUPen bei Wind und Wetter

Am vergangenen Wochenende fand am Starnberger See endlich ein von mir lang erwartetes Event statt: Der SUP-Contest beim Nordbad in Tutzing. Vor ein paar Wochen wurde hier im Blog der für Deutschland relativ neue Trendsport Stand-Up-Paddling vorgestellt. Im August konnte ich den Spaß bereits in der Schladitzer Bucht bei Leipzig testen, nun kam ich mit 25 weiteren Gleichgesinnten im Süden Deutschlands zusammen.

Vor Ort versammelten sich die bekanntesten Marken im SUP-Bereich: Starboard, natürlich Naish, JP-Australia, RobertoRicciDesigns, und Fanatic. Einige Cracks brachten ihre eigenen SUP Race-Boards vom Hersteller Imagine mit. Trotz schlechten Wetters (bewölkt, 14 Grad, leichter Wind) ging der Spaß am SUPen nicht verloren: 2 Race-Disziplinen wurden von den begeisterten Teilnehmern absolviert, Kurzstrecke (ca. 2 min Dauer) und Long-Distance (30-40 min).

Wie bei der Wok-WM ist das Material in der Wettkampfversion beim SUP ausschlaggebend. Die Range der meisten Hersteller umfasst 3 Boardvarianten: Wave/Welle, Allround, Race. Für einen gemütlichen Ausgleichssport sind die Allround-Boards vollkommen ausreichend, doch so richtigen Spaß macht die Fahrt auf dem See erst auf Race-Boards. Mit dem Fly Race von Fanatic gleitet man auf dem Wasser wie Messer durch Butter.

Im persönlichen Gespräch mit den Herstellern hat sich herausgestellt, dass der SUP-Sport in Deutschland noch nicht einmal auf Kinderbeinen steht, sondern noch im Laufstall krabbelt. Gerade einmal um die 100 Boards verkaufen die großen Hersteller pro Jahr hierzulande. Da besteht noch gewaltig Luft nach oben. Vor allem, wenn man das Potential für den Fitness-/Breitensport sieht.

Die Initiatoren vom Nordbad waren jedenfalls sehr zufrieden mit der Nachfrage, die Teilnehmer waren glücklich und auch einige Zuschauer bestaunten die neue Sportart. Im kommenden Jahr sollen selbst SUP-Touren für Gruppen auf dem Starnberger See angeboten werden. Keine schlechte Idee für ein alternatives Firmen-Incentive.

Wo ich gerade in Richtung Geschäftswelt abdrifte, habe ich hier noch einen Buchtipp zum Thema Social Media, Blogs, Online-Video und virales Marketing: "The New Rules of Marketing & PR" von David Meerman Scott. Da ich zur Zeit ohne Job bin, dachte ich mir, kann es nicht verkehrt sein, mich etwas weiterzubilden. Eher zufällig stieß ich während der Recherchehilfe zur Bachelorarbeit meines guten Freundes Daniel Baude über "Social Media als Marketingplattform im Profisport" bei Amazon auf Scott's Bestseller. Bisher habe ich das halbe Buch gelesen und kann schon jetzt behaupten, das waren gut investierte 17 Euro. Ob es mir bei der Jobsuche weiterhilft, werden wir sehen...

Was haben "The New Rules of Marketing & PR" mit Stand-Up-Paddling zu tun? Bei so einer Nischensportart, die enormes Potential hat (in den USA verkauft Robbie Naish bereits mehr SUP-Boards, als Windsurfing und Kite-Boards zusammen), könnte die Einbindung von Online Marketing Tools nicht verkehrt sein. Trotzdem berichtete keine der oben genannten Firmen auf ihrer Facebook-Seite vom SUP-Contest am Starnberger See. Schade, wenn Stand-Up-Paddling in Deutschland baden geht.

Robbie Naish macht es da etwas besser - nicht umsonst ist er der weltweite Marktführer. Auf naishsurfing.com sind einige liebevoll inszenierte Videos zum Jever SUP World Cup zu sehen, der Ende August in Hamburg stattfand.

Dienstag, 14. September 2010

Showtime New York

New York Jets quarterback #6 Mark Sanchez warms up before a pre-season game between the Baltimore Ravens and the New York Jets at M & T Bank Stadium in Baltimore on Monday, August 24, 2009. UPI/Greg Whitesell Photo via Newscom


Wir mussten lange auf sie warten: doch nach einer 25-minütigen Spielbeginnverzögerung aufgrund von Gewittern* über New York heißt es endlich "It's Showtime, Jets!" Starring: Revis, Cromartie, Scott, Sanchez (Foto), L.T., Holmes, John Connor "The Terminator",... Directed by Rex Ryan. Die Bühne heißt Monday Night Football: Jets vs. Ravens.

Ich bin immer noch auf Jobsuche und habe genug Zeit, sämtliche NFL-Partien live zu verfolgen. Also nutze ich die Möglichkeit spätnachts, um mich Woche für Woche textlich etwas auszutoben. Der erste NFL Spieltag hielt bereits viele, großartige Duelle, Heldengeschichten, Überraschungen und Kontroversen parat.

Texans überraschen die Colts (Rookie RB Arian Foster 3TDs) - Wes Welker meldet sich bei den Pats mit 2 Touchdowns zurück & Randy Moss quängelt herum, weil er mehr Streicheleinheiten im Stile einer Vertragsverlängerung will - Michael Vick wird zum neuen Oberadler, nachdem die Packers Eagles-QB-Hoffnung Kolb plätten - Calvin Johnson wird ein Game-Winning-TD aberkannt, wegen einer neuen, stumpfsinnigen Possession-Rule - Die Cowboys schlagen sich selbst uvm.

Die MTV Awards liegen nur einen Tag zurück, dafür gibt es hier Björns ultimative Awards des 1. Spieltags

Heiß-wie-Frittenfett-Award:
Houston RB Arian Foster

Am-Ende-kackt-die-Ente-Auszeichnung:
Pittsburgh RB Rashad Mendenhall

Arschkarte:
Dallas' RB Tashard Choice / Detroit WR Calvin Johnson

Hard-Knock-Bienchen:
Packers LB Clay Matthews

Outstanding-Commercial-to-remember:
Old Spice mit Ray Lewis


* Auch in Queens musste das Herren-Finale der US Open zwischen Nadal und Djokovic gewitterbedingt zeitweilig pausieren.

Nachtrag: Die Jets verlieren 9:10 gegen Baltimore. Offensiv war das rein gar nichts von Sanchez und Co. (nur 6 First Downs insgesamt).

Freitag, 20. August 2010

Und zum Dritten: Brett is back!

Minnesota Vikings quarterback Brett Favre celebrates his team's touchdown on the Dallas Cowboys during the first quarter of their NFL Divisional playoff football game in Minneapolis, Minnesota, in this January 17, 2010 file photo. Favre is reportedly set to retire again, according to media reports on August 3, 2010. REUTERS/Tom Olmscheid/Files  (UNITED STATES - Tags: SPORT FOOTBALL)


Brett Favre kann das Football-spielen einfach nicht sein lassen und hängt nach langem hin-und-her eine 20. NFL Saison im Dress der Minnesota Vikings dran. Und das obwohl er schon 2008 bei den Packers und 2009 bei den Jets seine Karriere beendete. Michael Jordan leidete an dem gleichen Ich-kann-einfach-nicht-aufhören-Syndrom. Die Preseason ist gerade mal eine Woche alt und es gibt schon wieder so viele -wunderbare und unglaubliche- Geschichten zu erzählen...

Jaja, ich weiß, am Freitag beginnt die Fußball Bundesliga. Egal, ich will wissen, wie die zweite Folge von "Hard Knocks" aussieht. Die erste Episode aus dem Trainingscamp der NY Jets gab es kostenlos auf nfl.com zu sehen.

Zum Thema Favre: der alte Mann ist einfach unglaublich! Im Oktober wird Brett Lorenzo Favre 41 Jahre. Wie will Brett "der Graue" die unglaublichen Stats aus dem Vorjahr wiederholen (33 TD - 7 INT)?!? Beinah hätten die Vikings im Super Bowl gespielt. Nur eine Overtime und ein Field Goal der New Orleans Saints trennten die Wikinger und ihren Spielmacher vom Traum eines jeden Football-Spielers. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Doch angeblich geht es Favre nicht ausschließlich um den Titel. "I owe it to the guys", ließ er verkünden. Drei seiner engsten Mitspieler (K Ryan Longwell, OG Steve Hutchinson & DE Jared Allen - von Coach Brad Childress bezeichnet als "guter Cop, böser Cop & lustiger Cop") wurden im Privatjet des Vikings-Besitzers nach Hattiesburg, Mississippi geschickt, um den alten Mann zu überzeugen. Allein diese Story klingt wie aus einem schmalzigen Hollywood-Drehbuch, habe ich aber aus der NY Times.

In East Rutherford, New Jerseys wurde mit dem New Yorker Derby Jets gegen Giants das neue Meadowlands Stadium eingeweiht und der Kunstrasen direkt mit edlem Tropfen Manning-Blut getauft. Seit dem fulminanten Schluss-Drive in Super Bowl XLII wissen wir, dass Eli keine Sissy ist. Er wird die 12 Stiche an der Stirn bei $6,5 Mio. garantiertem Gehalt (plus $12,5 Mio. optionellem Bonus) sicher verkraften können.

Der gute Brett ist nun auch nicht gerade für eine Hand voll Erdnüsse aus dem Ruhestand zurück gekommen: der Vikings Quarterback verdient garantierte $16,5 Mio, mit Prämien sind sogar insgesamt $20 Mio. drin! Die Zwanzig scheint Favres Lieblingszahl in dieser Saison zu sein: "Twenty years and I'm done", orakelte der Quarterback-Rübezahl.

Kleiner Buch-Tipp, um das Warten bis zum NFL Saisonauftakt am 9. September 2010 zu verkürzen: A Team To Believe In ...natürlich mit den beiden Hauptdarstellern aus dem heutigen Blog ;) Und welcher alte Haudegen darf zum Saisonstart gleich als erstes ran?! Na dreimal dürft ihr raten...

Sonntag, 15. August 2010

Sommerloch kann auch SUPer sein

A man stands on a board as he paddles to the shore in Miami Beach, Florida August 9, 2010. REUTERS/Carlos Barria (UNITED STATES - Tags: SOCIETY ENVIRONMENT IMAGES OF THE DAY)


Lange Zeit war's ziemlich ruhig in meinem Blog geworden: Während der Fußball WM2010 waren meine Tage in Berlin einfach zu ereignisreich, als dass ich da die Zeit gefunden hätte, mich hier textlich zu amüsieren. Nach dem ganzen Fußball-Wahn mit EL/CL/WM brauchte ich eine Auszeit zum Heruntergekommen. Wo macht man das am besten im Sommer?!? Klar doch, am Wasser (egal ob Isar/München, Cospudener See/Leipzig, Tegeler See/Berlin oder Ostsee) mit Surfshorts und Flip-Flops.

Mein guter Kumpel Martin Lasch brachte mich diesen Sommer auf einen ganz besonderen Trip. Nachdem wir uns im vergangenen Jahr noch bei Sturm auf der Ostsee mit Kajak-Surfing vergnügt hatten, kam jetzt ein neuer Wasserspaß dazu: Stand-Up-Paddling, kurz SUP. Man bewegt sich auf einem Surfboard/Longboard stehend mittels Stechpaddel vorwärts. Wer bei dem obigen Bild an Altherrensport denkt, dem kann ich widersprechen. SUP ist der leichteste Einstieg ins Surfen, machbar auf Seen/Flüssen/Meer. Zeitgleich aber auch ein spitzen Ganzkörper-Workout bei dem Kraft, Ausdauer und Balance gefordert sind - außerdem macht es einen Heidenspaß.

Eine wahre SUP-Welle rollt diesen August über Deutschland hinweg: 44 Seiten Sonderheft in der aktuellen Ausgabe des SURF-Magazins, Robby Naish-Interview in der GQ mit Stand-Up-Paddling als Hauptthema, die Men's Health promotet SUP als eine der coolsten Sportarten dieses Sommers, vom 27.-29. August findet in Hamburg der Jever SUP World Cup statt und deutschlandweit kommt Kelly Slaters "The Ultimate Wave 3D Tahiti" in die Kinos, bei dem der zweite Star, die tahitianische Surf-Legende Raimana Van Bastolaer, ständig auf einem Paddle Board zu sehen ist.

Matthew McConaughey hält sich so fit, Julia Roberts tut es, Oliver Bierhoff sieht man auf dem Starnberger See SUPen. Altmeister Robby Naish ist einer der weltweit führenden Entwickler auf diesem Gebiet und seine Boards sieht man fast überall (Neben Naish gibt es viele weitere Hersteller von SUP-Boards: Fanatic, Starboard, JP-Australia, Norden, Tabou, RRD, Red Paddle Co., Imagine Surfboards, BIC Windsurf). In der Videosection auf naishsurfing.com erhält man spielerisch einen Einblick in die Thematik.

Ganz billig ist der Spaß leider nicht: die Boardpreise variieren zwischen 800-1900 Euro und die dazugehörigen Paddel kosten um die 100-330 Euro. You wanna play, you have to pay!

Sonntag, 23. Mai 2010

"The Special One" krönt die erste ran-Saison

Inter Milan's manager Mourinho holds the trophy following their Champions League final soccer match against Bayern Munich in Madrid

Mourinho ist ein Fuchs! Das sage ich immer wieder. Auch wenn er über sich selbst sagt, er sei ein Löwe... oder Gottes Sohn... dabei sieht er einfach nur George Clooney zum Verwechseln ähnlich.

Viel ist diese Woche geschrieben und geredet worden über José Mário dos Santos Félix Mourinho - "the Special One". Am besten gefiel mir das Mourinho-Porträt von Andreas Koch im Vorlauf der ran-Sendung zum Finale in Madrid. Auch ran-Legende Gaby Papenburg blickte diese Woche im Sat.1-Frühstücksfernsehen auf das Duell der beiden Trainer: van Gaal gegen Mourinho.

Mit Inter gewann Mourinho am Samstag Abend die Champions League (2:0 gegen Bayern München) - bereits zum zweiten Mal in seiner Trainerkarriere (nach 2004 mit FC Porto). Mit Real Madrid will er dieses Kunststück ein drittes Mal wiederholen. Zumindest bestätige er auf Nachfrage von Johannes B. Kerner im ran-Studio, dass er im Sommer zu Real Madrid wechselt. Im Prinzip konnte er direkt nach der Pokalübergabe seinen neuen Spint im Estadio Bernabéu beziehen.

Für mich endet heute Abend auch meine persönliche ran-Ära: Nach 14 Monaten bei online und 2 Monaten bei TV verbringe ich die WM-Zeit in Berlin bei N24. Es war mir eine besondere Freude und Ehre die erste ran-Saison mit Europa League und Champions League mitgestaltet zu haben (Rückkehr der Marke "ran" am 18.8.2009, mit Schwarzbild zum Auftakt). Viele großartige Momente habe ich dieser Zeit und den Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, zu verdanken.

Mein Rausschmeißer heute kommt von Sasha ;)

Samstag, 15. Mai 2010

What's next, LBJ?



Haben wir alle am 13. Mai 2010, der Nacht von Donnerstag auf Freitag, das letzte Spiel von LeBron James im Dress der Cleveland Cavaliers gesehen? Die Retrospective von espn.com endet mit der symbolträchtigen Szene, als sich James nach dem Playoff-Aus gegen die Celtics beim Verschwinden in den Katakomben des TD Gardens sein Trikot vom Leib zieht. For-ever-ever, for-ever-ever???

Bis Juli/August müssen wir wohl auf eine Antwort zu dieser Frage warten. Obamas politischer Berater, David Axelrod, ließ derweil verkünden, was der US-Präsident denkt: "LeBron would look great in a Bulls uniform." Selbst Amerikas erster Mann reiht sich ein in das große Buhlen um King James. Auf der anderen Seite hofft New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg natürlich auf einen Wechsel in den Big Apple (ihm ist egal ob zu den Knicks oder Nets): "If he calls me and says, what's it like to live in New York, I'll give him a big sales pitch for New York... I think LeBron James would love living in New York."

Für ESPN Kolumnist Bill Simmons stellt sich die Frage, was LeBron letzten Endes will: "Gewinnen, Loyalität oder Unsterblichkeit?" Geht es ihm nur um Titel, sollte er zu den Chicago Bulls gehen - Derrick Rose und Joakim Noah wären seine Pippen & Grant.

Die zweitbeste Option: einfach in Cleveland bleiben und der Stadt den ersten Titel seit 1964 bringen. "Be the hometown kid who saved Cleveland sports." Er könnte zeigen, dass Loyalität wichtiger ist als alles andere. KG, der 12 Jahre in Minnesota blieb und zuvor keinen Titel gewann, sieht das Thema Loyalität etwas anders: "Loyalty is something that hurts you at times because you can’t get your youth back."

Nummer drei? New York... Der größte Basketball-Star des Planeten in der größten Stadt der USA, größter TV-Markt, bekanntester Sport-Tempel, großartige Fans, dazu noch ein weiterer der derzeitigen Top Free-Agents (Chris Bosh, Carlos Boozer, Joe Johnson or Amar'e Stoudemire) Doch wäre diese Konstellation soviel anders als derzeit bei den Cavaliers? Ich glaube nicht, selbst als Knicks-Fan.

Es gibt so viele Optionen diesen Sommer. Selbst ein Tandem mit Dwyane Wade in Miami ist nicht ausgeschlossen. Oder Wade kommt auch noch mit nach Chicago... Fakt ist, LBJ braucht einen zweiten, starken Mann an seiner Seite. Eine reine One-Man-Show gewinnt keine Titel. Es bleibt jedenfalls spannend, auch ohne BBall in diesem Sommer.

Doch noch laufen die Playoffs mit Magic-Celtics im Osten und Lakers-Suns im Westen. Nach der Heldentat vom einäugigen Steve Nash in Spiel 4 gegen die Spurs hätten es die Suns mehr als verdient, nach 1993 endlich wieder in die NBA Finals einzuziehen. Vielleicht klappt es ja doch gegen den Erzfeind aus La-La-Land.

Samstag, 1. Mai 2010

Alle Jahre wieder...

... darf Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks in der ersten Playoff-Runde die Segel streichen. "Win or go home" hieß es. Jetzt sind sie zumindest von San Antonio aus nach Hause geflogen. Fast wie in jedem Jahr! So könnte man meinen.

10 Jahre in Folge führte Dirk die Mavericks zu 50 oder mehr Siegen pro Saison. Nur drei anderen Teams gelang diese Top-Leistung. Doch jede dieser Franchises gewann auch mindestens 3 Titel in diesem Zeitraum. In 3 der vergangenen 4 Jahre flogen die Mavs jeweils in der ersten Runde raus:

2007 vs Golden State 4-2 (First Round)
2008 vs New Orleans 4-1 (First Round)
2009 vs Denver 4-1 (Conference Semifinals)
2010 vs San Antonio 4-2 (First Round)

Jetzt wird's interessant sein zu sehen, wie Nowitzki sich im Sommer entscheidet. Spielt er weiter bei den Mavs? Oder wäre er als Free Agent vielleicht doch lieber mit seinem Kumpel Steve Nash in Phoenix wiedervereint??

"As of now, I just want to keep my options open and see what happens", meinte Dirk nach dem Ausscheiden in Runde Eins. In der kommenden Saison 2010-11 wird Nowitzki 21,5 Mio. Dollar verdienen. Falls er weggeht, dann sicher nicht des Geldes wegen, sondern wegen einer Meisterschaft.

Montag, 19. April 2010

Win Or Go Home

Photobucket

In wenigen Minuten beginnen auch für Dirk und die Dallas Mavericks die NBA Playoffs 2010 mit Spiel 1 gegen den Erzrivalen aus San Antonio. Gutes Omen bisher: Jedes Heimteam gewann das Auftaktmatch...

Glücklicherweise war der Playoff-Start für Die Welt ein großes Nowitzki-Interview wert und Jürgen Kalwa sieht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Mavericks als 100%igen Geheimfavorit.

Das Interview in der Welt-Printausgabe beinhaltete eine interessante Infografik. U.a. darin erwähnt wurde Nowitzkis bisheriges NBA-Gehalt: 124 063 985 Dollar

Holy Moly! Diese Summen sind nicht von dieser Welt... Aber rein sportlich gesehen, sind er und Michael Schuhmacher weltweit die größten deutschen Aushängeschilde. Die Dallas Mavericks hat er seit seiner Ankunft aus dem Basketball-Niemandsland geholt und in den vergangenen zehn Spielzeiten zu je 50 oder mehr Saisonsiegen geführt!

Ohne ihn würde Basketball mittlerweile kaum eine Rolle in Deutschland hinter Fußball spielen. Umso interessanter, was es diese Woche zu lesen gab: "Fußballer verdienen zu viel", gibt Grit Freiberg in einem BUNTE-Interview zu. Tim Wieses Lebensgefährtin stört der Gehaltsunterschied zu anderen Berufen: "Da stimmen die Relationen nicht. Ich denke da an Ärzte, die Menschenleben retten."

Ein Gehälter-Vergleich aus der Bild-Zeitung:
- Luca Toni (FC Bayern/AS Rom) 833 000 Euro/Monat
- Tim Wiese (Werder) 233 00 Euro/Monat
- Arzt (Kommunales Krankenhaus, 3. Berufsjahr) 3871 Euro/Monat
- Maurer-Meister (3. Berufsjahr, West) 4084 Euro/Monat
- Polizeiobermeister (Bundespolizei, 3. Berufsjahr): 2114 Euro/Monat

Donnerstag, 15. April 2010

So Amazing - NBA Playoffs 2010



Am Samstag ist es endlich soweit: Die 82 Spiele andauernde reguläre Saison ist seit Mittwoch Nacht vorrüber und die NBA Playoffs starten... so amazing, it's amazing, sooooo amazing!

Im Osten ist die Sache relativ klar. Cleveland und Orlando werden sich im Conference Finale gegenüberstehen und LeBron James wird in die Finals einziehen. Im Westen ist hingegen alles möglich. Mal abgesehen von Portland und Utah traue ich jedem Team zu, ins Conference Finale zu kommen. Ja, auch eine Überraschung von OKC gegen die Lakers halte ich für möglich (siehe Golden State vs Dallas 2007).

Meine große Hoffnung steckt natürlich in Dirk Nowitzki und seinen Dallas Mavericks. Seit dem Trade am All-Star-Weekend haben sie mit Caron Butler und Brendan Haywood enorm an Tiefe gewonnen. Und warum sollen sich denn nicht im NBA Finale die beiden Ex-Wizards Caron Butler und Antawn Jamison gegenüberstehen?

Eastern Conference, First Round
Cleveland (61-21) vs. Chicago (41-41)
Orlando (59-23) vs. Charlotte (44-38)
Atlanta (53-29) vs. Milwaukee (46-36)
Boston (50-32) vs. Miami (47-35)

Western Conference, First Round
LA Lakers (57-24) vs. Oklahoma City (50-32)
Dallas (55-27) vs. San Antonio (50-32)
Phoenix (54-28) vs. Portland (50-32)
Denver (53-29) vs. Utah (53-29)

Mittwoch, 14. April 2010

London ist "The Place to be"

LOS ANGELES LAKERS VS MINNESOTA TIMBERWOLVES

Fast beiläufig befanden sich gegen Ende des obligatorischen Knicks-Artikels in der New York Times die bedeutenden Zeilen "The Knicks are heading to Europe next fall to play two exhibition games as part of the N.B.A.’s annual Europe Live program." Mein Lieblingsteam in Europa... fantastisch, dachte ich mir.

Meine Augen wurden noch größer, als ich mich im Anschluß etwas gezielter zum Thema NBA Europe Live Tour 2010 schlau machte und online erfuhr, dass neben den Knicks (in Mailand und Paris) auch die LA Lakers (in London und Barcelona) mit an Bord sind! Die Minnesota Timberwolves als drittes NBA-Team im Bunde sind nur schmückendes Beiwerk.

Zur Feier des Tages ließ sich Commissioner David Stern im Londoner Daily Telegraph mit den Worten zitieren, zusätzlich zu den diesjährigen Freundschaftsspielen bis zu den Olympischen Spielen 2012 auch reguläre NBA-Saisonspiele in London auszurichten: “That’s my statement, and I’m fully expecting to deliver on it.” Solch eine deutliche Ansage hörte man vorher noch nie aus dem Munde des 67-Jährigen.

Bisher gab es vom NBA-Commissioner immer nur das übliche Wischi-waschi-Gerede zu hören: "Europa ist ein wichtiger Markt... blabla... irgendwann in den nächsten 10 Jahren mal reguläre Spiele..." Die NFL ist viel konkreter und richtet seit 2007 alljährlich ein Regular-Season-Game in London aus. Am 31. Oktober diesen Jahres werden sich die San Francisco 49ers und Denver Broncos im Wembley Stadion gegenüber stehen.

Kommt es mir nur so vor, oder werden die deutschen Basketball-Fans ständig übergangen? Leider spielt die O2 World in Berlin diesmal wieder keine Rolle. Zuletzt standen sich in Deutschland die Washington Wizards und New Orleans Hornets 2008 in einem einseiten Preseason-Match gegenüber. Von einem Freundschaftsspiel Alba Berlin gegen Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks darf ich also weiterhin nur träumen.

NBA Europe Live Tour 2010
Oct 3:
New York Knicks vs Armani Jeans Milano (Mailand)
Oct 4:
Los Angeles Lakers vs Minnesota Timberwolves (London)
Oct 6:
New York Knicks vs Minnesota Timberwolves (Paris)
Oct 7:
Los Angeles Lakers vs Regal FC Barcelona (Barcelona)

Apropos London: Im Mai 2011 findet hier das Champions League Finale statt.

Sonntag, 11. April 2010

"Der Floh" in der Gehaltsliste ganz groß

Sports News - April 06, 2010

Messi, Messi, Messi... der nur 1,69m "große" Argentinier ist diese Woche in aller Munde. Nach seiner 4-Tore-Gala im Champions League Halbfinale gegen Arsenal wird er selbst jenseits des Atlantik in der New York Times als menschgewordener Playstation-Spieler gehuldigt: 'Messi Is the Stuff of Virtual Dreams'.

Laut der französichen Fachzeitung France Football* liegt "La Pulga" seit neuestem auch in der Gehalts-Rangliste der weltbesten Fußballspieler ganz vorn. Werden wir also endlich mal dem eigentlichen Namen dieses Blogs gerecht und veröffentlichen hier die Top-Verdiener der Fußball-Welt 2009:

1. Lionel Messi (Barcelona) 33 Mio. €**
2. David Beckham (LA Galaxy/AC Milan) 30,4 Mio. €
3. Cristiano Ronaldo (Real Madrid) 30 Mio. €
4. Kaka (Real Madrid) 18,8 Mio. €
5. Thierry Henry (Barcelona) 18 Mio. €
...
14. Michael Ballack (Chelsea) 12,2 Mio. €

Damit stürzt Barcelonas Messi David Beckham vom Thron der Besserverdiener. "Becks" befand sich in den vergangenen neun Jahren durchweg auf Plätzen 1 oder 2 dieser Liste! Auch nach der aktiven Karriere wird sich DB sicher noch in dieser Preisklasse aufhalten, arbeitet er doch schon zusammen mit adidas an der Designer-Karriere ...

Eine alte Fußballer-Weisheit besagt: "Geld allein schießt keine Tore und garantiert schon gar nicht den Erfolg." Bei Messi mag man an dem Spruch zweifeln. Doch er ist in Barcelona auch umgeben von traumhaften Mitspielern, die zum Großteil aus einer hervorragenden Jugendabteilung stammen.

Real Madrids Club-Chef Florentino Perez investierte im Sommer 2009 über 250 Mio. Euro, um den Traum vom zehnten Titel in der europäischen Königsklasse im eigenen "Wohnzimmer" wahr werden zu lassen. Nach dem Ausscheiden im Achtelfinale gegen Olympique Lyon spielen die "Königlichen" am 22. Mai 2010 in ihrem Bernabeu-Stadion allerdings nicht mehr die Haupt-, sondern nur noch die Zuschauerrolle.

In der Sport-Bild 01/2010 wurde der Ruf der Bundesliga-Trainer laut, sie verdienen zu wenig. Zumindest ihre Argumentation macht Sinn. Damaliger Wolfsburg-Coach Armin Veh: "Normalerweise müssten die Trainer am besten bezahlt werden, weil sie die meiste Arbeit haben und die Verantwortung tragen." Auch Schalkes Felix Magath meint: "Es ist wie in einer Firma, dass der Chef vorangehen muss. So sollte er am besten bezahlt werden." Die folgenden Trainer dürften sich jedenfalls über ihr Gehalt nicht beschweren:

1. Jose Mourinho (Inter Milan) 13 Mio. €
2. Roberto Mancini (Manchester City) 12 Mio. €
3. Luiz Felipe Scolari (FC Bunyodkor) 9,5 Mio. €
4. Jürgen Klinsmann (ex-Bayern München) 9 Mio. €
5. Fabio Capello (England) 8,4 Mio. €
6. Guus Hiddink (ex-Russland) 8 Mio. €
7. Sir Alex Ferguson (Manchester United) 7,2 Mio. €
8. Pep Guardiola (Barcelona) 6,5 Mio. €
9. Arsene Wenger (Arsenal) 6,3 Mio. €
10. Louis van Gaal (Bayern München) 6 Mio. €


*
France Football führt die Liste der bestbezahlten Fußballer bereits seit 1999 und errechnet das Einkommen anhand von Gehalt und Werbeverträgen.
** Vorjahresverdienst: 28,6 Mio. Euro. Messi profitierte im Jahr 2009 von einem Bonus in Höhe von 4 Mio. Euro für den Gewinn von Meisterschaft, Pokal, spanischen Supercup, Champions League, europäischen Supercup und der Klub-Weltmeisterschaft.

Freitag, 9. April 2010

Mittendrin statt nur dabei

Franck Ribery Bayern Munich 2009/10

Manchmal ist mein Leben und auch der Job zu schön, um wahr zu sein. Kann mich mal jemand zwicken? Nach 14 Monaten ran.de bzw. sat1.de/sport bin ich in der TV-Abteilung von "ran" gelandet. Das Timing hätte nicht besser sein können. Rechtzeitig zu zwei der schönsten und wichtigsten Europapokal-Tore in diesem Jahr:

Am Mittwoch in der Champions League schießt Arjen Robben mit seinem Volley-Knaller zum 3:2 die Bayern in Old Trafford weiter. Ebenfalls im Halbfinale angekommen ist der HSV am Donnerstag nach einem akrobatischen Fallrückzieher von Mladen Petric gegen Standard Lüttich.

Wäre ich gern live vor Ort gewesen? Klar, aber das kommt vielleicht noch. Zum Europa League Finale in Hamburg mit dem HSV wäre schön. Aber mal abwarten, bis dahin begnüge ich mich mit den kyte-backstage-Videos von Wolff Fuss aus der Königsklasse.

Ich musste diese Zeilen einfach mal loswerden, weil ich derzeit wirklich jede Sekunde meinen Job liebe, und so sollte es doch auch sein. Die Freude aus meiner Berliner sat1.de-Zeit ist zurück, selbst in einer Stadt wie München - I found my smile again. Dennoch ist ein Ende in 4 Monaten absehbar. Doch bis dahin gibt's hoffentlich noch einige Traumtore und zwei deutsche Teams im CL und EL-Finale zu sehen.

Mittwoch, 7. April 2010

Am Ende der Straße angekommen

INDIANAPOLIS - APRIL 05: Gordon Hayward #20 of the Butler Bulldogs shoots and misses a last second shot from half court over Nolan Smith #2 of the Duke Blue Devils that missed during the 2010 NCAA Division I Men's Basketball National Championship game at Lucas Oil Stadium on April 5, 2010 in Indianapolis, Indiana. Duke defeated Butler 61-59 to win the championship. (Photo by Andy Lyons/Getty Images)

Das abgebildete Foto beleuchtet die Schlußsekunde im College Basketball Finale der Männer zwischen Butler und Duke. Butlers Vorzeigeathlet Gordon Hayward versucht noch einen Buzzer Beater von Höhe der Mittellinie zu versenken, was ihm beinah gelungen wäre... aber eben nur beinah.

Weil dem nicht so ist, gewinnt die Duke University den Titel 2010 - bereits der vierte unter Coach K (nach 1991, 1992, 2001). Obwohl die Blue Devils vor dem March Madness Turnier eines der vier topgesetzten Teams waren, hätten die Wenigsten auch wirklich erwartet, dass sie als letztes Team das Netz abschneiden. Hatte ich schon erwähnt, dass ich einer der Wenigen war?!? ;)

Ich will mich gar nicht weiter einreihen in die Duke Beweihräucherung. Im Herzen bin ich seit den Ademola-Okulaja-Tagen Fan der Tar Heels aus Chapel Hill, North Carolina. Was Duke mit einem wie ich finde mittelprächtigen - aber dafür umso mehr willensstarken und kämpferischen - Kader erreicht hat, ist aller Ehren wert. Doch viel bemerkenswerter finde ich den Lauf und das Turnier, welches Butler, eine Mid-Major Universität, gespielt hat: Das entsprach sprichwörtlich einer March Madness! Syracuse, Kansas State, Michigan State aus dem Turnier gekegelt und am Ende im Finale nur knapp mit 59-61 gegen Duke unterlegen. Respect, Brad Stevens & Co.

In der Online-Nachberichterstattung fand ich heute einen interessanten Poll auf espn.com, der meine Meinung teilt:

Which is more memorable?
80% Butler's magical tournament run
20% Duke's fourth national title under Mike Krzyzewski

... im Zuge dessen landete ich auch erstmals im SportsNation PollCenter, einer ultimativen Voting-Übersichtsseite, auf der man(n) sich zu sämtlichen Themen austoben kann. Unter anderem: "Did you have Duke winning the Men's Basketball Championship in your bracket? 15% Yes, 85% No"... Wenn man etwas Zeit mitbringt, kommt man im PollCenter schnell vom Hundertsten ins Tausendfache. Aber es macht erstaunlichen Spaß und die Meinung der User (und deren geographische Verteilung) ist auch interessant zu erfahren. So etwas wünsche ich mir für den deutschen Markt und beispielsweise ran.de

Zur Feier des Tages gibt es noch einen Klassiker aus den Neunzigern auf Youtube: Boyz II Men - End of the Road

Nachtrag: Laut der ESPN-Zählweise mit maximal 320 zu vergebenden Punkten pro Runde bin ich im Tournament-Bracket mit insgesamt 1120 Punkten doch noch an Präsident Obama (590) vorbeigezogen.

Montag, 29. März 2010

BARACK-ETOLOGY 2010



Weiter geht's mit dem "großen Tanz im verrückten März": Selbst US-Präsident Barack Obama lässt es sich nicht nehmen, bei ESPN seine NCAA Tournament Picks zu veröffentlichen. Barack loves Basketball, das ist nichts Neues. Barack knows Basketball: Im vergangenen Jahr tippte er genau richtig auf North Carolina als College Champion. Okay, der war nicht so schwer. Aber auch sonst stand er mit 65% korrekten Picks nicht so schlecht da.

Der oben gezeigt Clip ist zwar mittlerweile fast 2 Wochen alt, dafür lässt sich nun schon ganz gut Bilanz ziehen. Drei der vier Top-Seeds gingen bereits baden. Es gab genügend Überraschungen während der diesjährigen March Madness, die ihren Namen wirklich verdient hat - ganz im Gegensatz zum Jahr 2008, als sich alle vier Top-Seeds für das Final Four qualifizierten.

2010 lag wie so viele weitere Experten auch Präsident Obama falsch mit Kansas und Kentucky im Endspiel um die Meisterschaft. Doch obwohl er in diesem Jahr keinen einzigen der Final Four Teilnehmer vorhersagt, erzielt Obama immerhin 38 von 63 korrekte Tipps (60%). Auf der linken Bracket-Hälfte hab ich mich selbst nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Keines meiner Elite Eight Teams ist dort korrekt - dafür immerhin zwei der Final Four Teams von der rechten Hälfte. Nur wenn Duke letztenendes College-Champion wird, komme ich auf 36 richtige Picks (57%) und muss mich jetzt schon dem einflussreichsten Linkshänder auf dem Planeten geschlagen geben.

Im Lucas Oil Stadium*, der Football-Heimspielstätte der Indianapolis Colts, treffen am nächsten Samstag die Final Four aufeinander: Michigan State, Butler, West Virginia, Duke.

* 2012 wird hier übrigens der Super Bowl XLVI ausgetragen

Freitag, 26. März 2010

Zeit zum Tanzen

Das Wochenende steht vor der Tür. Doch die Überschrift zielt nicht auf irgendwelche Club-Tipps am Wochenende ab. Wir haben (noch) März und das bedeutet in den Staaten "March Madness", der Big Dance, das College Basketball Turnier steht auf dem Plan! Die anfangs 65 auserwählten Teams sind mittlerweile auf "Sweet 16" zusammengeschrumpft. Eines der vier top-gesetzten Teams ist bereits aus dem Wettbewerb gekickt worden (Kansas, Aus in der zweiten Runde).

Den Auftakt zur dritten Runde gestalten gerade Syracuse-Butler und WestVirginia-Washington. Beides enge Kisten zur zweiten Halbzeit. Ich liebe dieses Turnier! An Dramatik, Speed, Spannung und Überraschungen kaum zu toppen. Umso schöner, wenn man das Ganze seit letztem Jahr auch kostenlos online via cbssports.com schauen kann: 2010 March Madness Livestream

Immer noch gern erinnere ich mich an den Titel der University of Arizona 1997 mit Mike Bibby und Jason Terry, Miles Simon... oder 2001er Wildcats mit Jason Gardner und Gilbert Arenas (Finalniederlage gegen Duke), die Marquette-Spiele mit Dwyane Wade von 2003, den Titel-Sieg von Carmelo Anthony mit Syracuse im selben Jahr, die 2005er Tar Heels unter Roy Williams mit Sean May, Jawad Williams und Raymond Felton etc.

Die NBA mag die Liga sein "where amazing happens", but I love this game in general und dazu trägt auch der März mit College Basketball bei. Wenn man mal von den ganzen dreckigen Machenschaften der NCAA und vielfachen Sports Department Verantwortlichen bzw. Head Coaches absieht...

In den USA geht die Beliebtheit so weit, dass am Finaltag, dieses Jahr am Montag den 5. März, selbst die NBA einen Tag Pause einlegt. Wenn der College-Meister ausgespielt wird, würde sowieso niemand NBA schauen. Am 14. April endet aber endlich auch die reguläre NBA-Saison, die Playoffs starten und damit beginnt auch hier der eigentliche Spaß - alles andere ist nur 82 Spiele-langes Vorgeplänkel.

Nachtrag: Eben ging mit Syracuse der zweite Top-Seed vorzeitig nach Hause. Die Butler Bulldogs (63:59) sorgen für die nächste Überraschung!

Mittwoch, 17. Februar 2010

"Everything is bigger in Texas"

Noch vor Beginn des diesjährigen All-Star Games in Dallas begrüßte Hometown-Hero und sozusagen "Gastgeber" Dirk Nowitzki die Zuschauer im neuen Cowboys Stadium und vor den Bildschirmen mit den Worten: "Enjoy the show. And I want to say, everything is bigger in Texas."

Recht hat er! Nicht nur der Bundesstaat Texas ist flächenmäßig fast doppelt so groß wie Deutschland. Jerry Jones neues Stadion in Arlington ist wohl die größte Sporthalle der Welt. 108,713 Zuschauer fanden Platz unter dem Dach von America's Team. Das ist Rekord! Die meisten Zuschauer jemals bei einem Basketballspiel.

Und was für ein Spiel: Viele "memorable moments" gab's zu sehen. Dwight Howard verwandelt einen Dreier (normalerweise 1/16 Career-Trefferquote), Alley-Oops von LeBron, Dwyane & Dwight und en masse, die Partie war über weite Teile ausgeglichen und spannend. Mit 7,7 Sekunden noch auf der Uhr trifft der Dirkster mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 141:141-Ausgleich! Einziges Manko: Auf der Gegenseite erzielt Dallas-Native Chris Bosh nach einem überflüssigen Pfiff die 2-Punkte-Führung für den Osten und Carmelo Anthony vergibt für den Westen den Game-Winner.

Doch abgesehen von dem aus Nowitzki-Sicht unglücklichen Ende, bot die Veranstaltung diesmal was sie versprach. Das All-Star Game 2010 ging in die Geschichte ein: 108,713 Zuschauer. Das Cowboys Stadium beherbergt außerdem die weltgrößte HDTV Videotafel (ca. 50 Meter lang, Kostenpunkt 40 Millionen Dollar) direkt über dem Spielfeld. Selbst die NBA-Millionäre auf dem Court staunten wie kleine Kinder: "This is amazing."

Am 6. Februar 2011 wird hier der Super Bowl XLV ausgetragen.

Sonntag, 14. Februar 2010

Gäääähn Dunk Contest


Was war das denn bitteschön letzte Nacht in Dallas für eine Langweilerveranstaltung!? Als Hardcore-Basketball-Fan schlägt man sich die Nacht um die Ohren, nur um dann 4:30 Uhr MEZ von einem unterklassigen Slam Dunk Wettbewerb ins Bett geschickt zu werden... Beruhigt Einschlafen kann ich nach dieser Enttäuschung sicher nicht!

Doch von vorn: Für US-Sport-Enthusiasten zählt der Februar mit Super Bowl und NBA All-Star-Game zu den schönsten Zeiten des Jahres. Nach der durchzechten SB-Nacht braucht man gar nicht erst versuchen, den eigenen Biorhythmus wieder zurechtzubiegen, da 6 Tage später mit dem NBA All-Star-Wochenende der nächste Leckerbissen folgt. Das Spiel Ost gegen West lohnt sich eigentlich schon nicht mehr zu sehen, weil es sich nur noch um ein lapidares Schaulaufen der Superstars handelt, bei dem höchstens 1-2 Szenen im Gedächtnis bleiben - außerdem ohne jeglichen sportlichen Wert (nicht wie in der MLB: dort entscheidet der Sieg im ASG über das Heimrecht der jeweiligen AmericanLeague/NationalLeague-Teams im Finale)

Der All-Star-Samstagabend war dafür ganz unterhaltsam, bis eben auf das erhoffte Highlight zum Schluß: Paul Pierce gewann als erster Celtic nach Bird den 3-Point-Shootout, der Dirkster durfte sich zusammen mit Becky Hammon und Kenny "The Jet" Smith über den Sieg im Shooting-Stars-Wettbewerb freuen, Kevin Durant verwies beim H.O.R.S.E. Omri Casspi und Rajan Rondo auf die Plätze und last but not least feuerte Steve Nash, einen Tag zuvor noch olympischer Fackelträger in Vancouver, ein Feuerwerk im Finale der Skills Challenge ab. Lauter Wettbewerbe über die man sich am Tag danach gern mit seinen Freunden unterhält... Beim Slam Dunk Contest ist dagegen eher betrübtes Schweigen angesagt!

Einziges Highlight: Nach seinem finalen Dunk zelebrierte Nate Robinson den "T.O."! Doch von den Aktionen zuvor bleibt nichts "memorable". Vielleicht sind wir NBA-Fans einfach verwöhnt von zuviel Kobe-Bryant-durch-die-Beine, Vince-Carter-baumelt-mit-Ellenbogen-im-Ring oder Dwight-Howard-macht-den-Superman... Der Slam Dunk Contest soll Spaß machen - Und diesen Spaß vermisste ich 2010 im Gesicht der Teilnehmer kläglich. Alles wirkte gestellt, lieblos und abgekartert.

Immerhin konnte man auf nba.com den kompletten Samstag-Abend live, kostenlos und in einwandfreier Qualität dank TNT-Overtime online verfolgen! Dafür wie im vergangenen Jahr beide Daumen hoch! Ebenfalls nachahmungswert ist die Einbindung der All Star Scene Backstage-Videos via Kyte-Player. Dadurch erhält man selbst als Fan jenseits des Atlantik das Gefühl, hautnah dabei gewesen zu sein.